Gehalt Kinderarzt, Kinderärztin

Überblick über das Einkommen von Kinder- und Jugendmedizinern

Wie viel ein Kinderarzt verdient, hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab. Man muss hier zunächst einmal unterscheiden, wo der Kinder- und Jugendarzt arbeitet. Unterhält er eine eigene Praxis oder ist er an einer Uniklinik, einem privaten oder kommunalen Krankenhaus beschäftigt? Nachfolgend werden die einzelnen Berufsfelder eines Kinderarztes/einer Kinderärztin inklusive dem Gehalt untersucht.

Gehalt Kinderarzt: So viel verdient man in einem Krankenhaus

Ist ein Kinder- und Jugendmediziner in einem Krankenhaus angestellt, wird dieser häufig nach Tarifvertrag bezahlt. Hier gibt es je nach Träger der Klinik unterschiedliche Tarifverträge. Es gibt beispielsweise den TV-Ärzte VKA. Hierbei handelt es sich um die Tarifverträge der kommunalen Krankenhäuser. Der Tarifvertrag TV-Ärzte Tdl regelt das Gehalt an Universitätskliniken. Daneben gibt es noch zahlreiche private Krankenhäuser, die in der Regel ihre eigenen Tarifverträge haben, um das Gehalt ihrer Kinderärzte zu bestimmen.

An den Kliniken richten sich die Gehälter zudem nach der Position des Kinderarztes und der Berufserfahrung. Die Hierarchie sieht in der Regel so aus:

  • Assistenzarzt
  • Facharzt
  • Funktionsoberarzt
  • Oberarzt
  • Leitender Oberarzt
  • Chefarzt

Das heißt, wer als Assistenzarzt mit seiner Weiterbildung zum Facharzt beginnt, verdient am wenigsten. Der Tarifvertrag für Universitätskliniken beispielsweise sieht ab Sepember 2023 einen Betrag von monatlich etwa 5.100 Euro brutto für Assistenzärzte vor. Für Fachärzte gibt es etwa 6.700 Euro brutto. Bei kommunalen Trägern erhalten Assistenzärzte brutto rund 5.100 Euro zum Einstieg.

Mehr zum Gehalt von Fachärzten und Fachärztinnen erfahren Sie hier.

Fachärzte können an der Uniklinik im Schnitt mit 6.200 Euro Brutto-Gehalt rechnen. Oberärzte in der Stufe 1 bekommen rund 7.450 Euro bei kommunalen Krankenhäusern. An der Uniklinik bekommen Oberärzte in der ersten Stufe etwa 7.650 Euro im Monat. Das Entgelt richtet sich auch nach der Zugehörigkeitsdauer. Bei vielen Trägern steigt das Entgelt mit jedem Jahr der Klinikzugehörigkeit. Zusätzlich können noch Sonderleistungen sowie Zuschläge für das Arbeiten an Sonn- und Feiertagen hinzukommen. Mehr zu Tarifverträgen bei Ärzten haben wir hier zusammengefasst.

Wer als Ärztin oder Arzt in einem Krankenhaus nach Tarifvertrag bezahlt wird, bekommt genauso viel Geld wie die Kolleginnen und Kollegen eines anderes Fachbereichs. Denn die Tarifverträge unterscheiden nicht nach Fachrichtung. Das bedeutet, dass sich das Gehalt einer Neurologin nicht vom Gehalt eines Radiologen unterscheidet, ein Allgemeinmediziner verdient genauso viel wie eine Gynäkologin

Pädiater mit eigener Praxis

Als Facharzt der Pädiatrie hat man die Möglichkeit, Unternehmer zu werden und sich mit einer eigenen Praxis selbstständig zu machen. Hier sind die Möglichkeiten wiederum sehr vielfältig. Ein Kinder- und Jugendmediziner kann alleine eine Praxis eröffnen oder sich zusammen mit Kollegen für eine Gemeinschaftspraxis entscheiden.

Die selbständige Arbeit als Kinderarzt hat den Vorteil, dass man mehr Freiheiten genießt und nicht an einen Klinikalltag gebunden ist. Was ein niedergelassener Kinderarzt verdient, hängt ebenfalls von verschiedenen Faktoren ab. Wie viel nimmt er jeden Monat ein und welche Ausgaben kommen auf die Praxis zu?

Das statistische Bundesamt hat den durchschnittlichen Reinertrag je Kassenpraxis ohne fächerübergreifende Berufsausübungsgemeinschaften und Medizinische Versorgungszentren ermittelt. Der Reinertrag für Kinder- und Jugendmedizin liegt laut des Statistischen Bundesamts bei 230.000 Euro im Jahr (Stand 2015).

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Stand: Oktober 2020