Radiologe Gehalt: Alle Infos zum Verdienst

Wie viel verdienen Radiologen und Radiologinnen?

Radiologe oder Radiologin zu werden, lohnt sich aus finanzieller Sicht meist sehr. Mit einer eigenen Praxis zählen Radiologen und Radiologinnen beim Gehalt bzw. beim Einkommen zu den Spitzenreitern unter den niedergelassenen Ärzten in Deutschland.

Gehalt als Radiologe oder Radiologin

Was verdient ein Radiologe oder eine Radiologin? Die Antwort lautet: Das hängt sehr stark von der beruflichen Position, dem Arbeitgeber und der Berufserfahrung des Arztes oder der Ärztin ab. Wird man als Facharzt für Radiologie in einem kommunalen Krankenhaus oder einer Universitätsklinik angestellt, richtet sich das jährliche Bruttogehalt nach dem geltenden Tarifvertrag und unterscheidet sich somit nicht von dem Verdienst von Kolleginnen und Kollegen anderer Fachrichtungen.

Denn fest angestellte Radiologen werden, wie andere angestellte Ärzte in Krankenhäusern und Kliniken auch, tariflich bezahlt und gemäß ihrer beruflichen Position und Erfahrung in die Gehaltstabellen der Tarifverträge eingruppiert. Diese Tarifverträge werden zwischen Gewerkschaften und Arbeitgeberverbänden ausgehandelt und bieten eine gewisse Transparenz und Sicherheit hinsichtlich des Gehalts.

Aktuell gelten folgende Einstiegsgehälter: Im TV Ärzte (VKA) für kommunale Krankenhäuser erhalten Assistenzärzte der Radiologie ein Einstiegsgehalt von 5.288 Euro brutto pro Monat. Laut dem Tdl für Universitätskliniken erhalten Radiologie-Assistenärztinnen ein Bruttogehalt von 5.308 Euro pro Monat.

Radiologen-Gehalt in Krankenhäusern: Vom Assistenzarzt bis zum Oberarzt

Pro Jahr verdient man als Assistenzarzt in der Radiologie laut den aktuell geltenden Tarifverträgen der Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) und des Tarifvertrags der Länder (TdL) etwa 63.000 Euro brutto. Dieses Radiologie-Gehalt steigt mit zunehmender Erfahrung und Qualifikation. Wie viel ein Radiologe netto verdient, kann hier nicht beantwortet werden, da dies von seiner Steuerklasse und vielen anderen persönlichen Faktoren abhängt.

Als Facharzt für Radiologie beträgt das jährliche Einstiegsgehalt etwa 84.000 Euro brutto. Auch hier wächst das Gehalt mit zunehmender Berufserfahrung weiter. Nach sieben Jahren an einer Universitätsklinik oder einem kommunalen Krankenhaus kann das monatliche Radiologen-Gehalt bereits mehr als 8.000 Euro brutto betragen. Diese kontinuierliche Steigerung reflektiert die zunehmende Verantwortung und Expertise, die ein erfahrener Radiologe inne hat.

Eine Stelle als Oberarzt in der Radiologie wird mit mehr als 100.000 Euro brutto pro Jahr vergütet. Dies entspricht einem Monatsgehalt von etwa 8.700 Euro. Oberärzte tragen erhebliche Verantwortung und leiten oft Teams von Assistenz- und Fachärztinnen und Fachärzten, was sich in der höheren Bezahlung widerspiegelt. Zudem sind sie häufig in die Planung und Organisation der Abteilung involviert, was zusätzliche Managementfähigkeiten erfordert.

 

Gehalt als Radiologe: Wie hoch ist das Einkommen mit eigener Praxis?

Für viele Radiologen stellt der Schritt in die Selbstständigkeit eine attraktive Alternative zur Anstellung dar. In Deutschland sind nach Angaben der Bundesärztekammer 2018 etwa 2.166 Radiologen in einer eigenen Praxis niedergelassen. Oftmals wird diese Entscheidung durch das potenziell hohe Einkommen selbstständiger Fachärzte für Radiologie motiviert.

Nach Angaben des GKV-Spitzenverbandes liegt der Reinertrag je Praxisinhaber bei Radiologen bei 474.000 Euro pro Jahr (Stand 2021). Damit sind Radiologen, Nuklearmediziner, Strahlentherapeuten und Neuroradiologen die Spitzenverdiener unter den niedergelassenen ÄrztInnen in Deutschland. Der durchschnittliche Reinertrag über alle Fachgruppen hinweg liegt bei 237.000 Euro pro Jahr.

Es ist bekannt, dass niedergelassene Radiologen das höchste Einkommen innerhalb der Ärzteschaft erzielen können. Doch sollte man die damit verbundenen Herausforderungen nicht außer Acht lassen. Selbstständige Radiologen üben eine unternehmerische Tätigkeit aus, was bedeutet, dass sie auch das entsprechende wirtschaftliche und unternehmerische Risiko tragen. Es gibt keine Garantie für den Erfolg, und finanzielle Unsicherheiten sind stets präsent. Während angestellte Ärzte ein festes monatliches Gehalt beziehen, hängt das Einkommen niedergelassener Radiologen von verschiedenen Faktoren wie Patientenaufkommen, Abrechnungen mit Krankenkassen und effizienten Praxisabläufen ab.

Darüber hinaus erfordern die Gründung und der Betrieb einer eigenen Praxis erhebliche finanzielle Investitionen. Hochwertige medizinische Geräte, wie MRT- und CT-Scanner, sind extrem teuer, und die Kosten für die Praxisausstattung können schnell in die Hunderttausende Euro gehen. Diese Ausgaben müssen durch Kredite oder Ersparnisse finanziert werden, was oft zu erheblichen Schulden führt, die über die Jahre abbezahlt werden müssen.

Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Vorsorge. Selbstständige Radiologen müssen selbst für ihre Kranken- und Rentenversicherung sorgen, was einen erheblichen Teil des Einkommens beanspruchen kann. Diese Kosten sollten bei der Kalkulation des tatsächlichen Nettoeinkommens berücksichtigt werden, um ein realistisches Bild der finanziellen Situation zu erhalten.

Verdienst als Radiologe: Fazit

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass das Radiologen-Gehalt stark von der beruflichen Position und dem Arbeitsumfeld abhängt. Während die tariflichen Gehälter in öffentlichen Einrichtungen einen stabilen und sicheren Karriereweg bieten, ermöglichen außertarifliche Vereinbarungen und die Selbstständigkeit potenziell höhere Einkommen. Allerdings sind mit der Selbstständigkeit auch erhebliche finanzielle Risiken verbunden, die sorgfältig abgewogen werden müssen. Unabhängig vom gewählten Karriereweg bleibt die Radiologie ein Fachgebiet mit attraktiven Verdienstmöglichkeiten und vielfältigen beruflichen Perspektiven.

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