Weiterbildung zum Facharzt für Laboratoriumsmedizin
Die Aus- und Weiterbildung zur Fachärztin und zum Facharzt für Laboratoriumsmedizin ist klar geregelt. Dauer, Verlauf und Ausbildungsinhalte werden hier genauer vorgestellt.
Weiterbildung Laboratoriumsmedizin: Ausbildungsinhalte
Fachärzte für Laboratoriumsmedizin beraten und unterstützen in der Vorsorge und in der Krankenbehandlung tätige Mediziner bei der Prävention und der Diagnostik von Erkrankungen, bei der Überwachung des Krankheitsverlaufs sowie bei der Bewertung und Prognoseabschätzung therapeutischer Maßnahmen. Eine umfassende Weiterbildung stellt sicher, dass die Laborärzte der damit verbundenen hohen Verantwortung in vollem Umfang genügen.
Die Ausbildung für Laborärztinnen und Laborärzte beginnt nach einem erfolgreich abgeschlossenen Studium der Humanmedizin und dauert in der Regel 60 Monate. Zwölf davon sind in der Patientenversorgung im Bereich der Inneren Medizin und/oder der Pädiatrie zu absolvieren. Jeweils sechs Monate verbringen die angehenden Fachärzte in mikrobiologischen, infektionsserologischen und immunhämatologischen Laboren. Zusätzlich sind bis zu zwölf Monate in der Mikrobiologie, der Virologie und der Infektionsepidemiologie sowie bis zu sechs Monate in der Transfusionsmedizin anrechenbar.
Zu den fachgebundenen Weiterbildungsinhalten gehören:
- fachübergreifende Inhalte wie Gesetze, Verordnungen, Richtlinien, Grundsätze des Labormanagements sowie Grundlagen laborspezifischer Informations- und Managementsysteme
- Analytik und Einordnung in den medizinischen Kontext
- technische Verfahren der Labordiagnostik
- klinische Chemie
- Metabolismus und Regulation im Kontext verschiedener Erkrankungen
- maligne Tumoren
- therapeutisches Drugmonitoring und Toxikologie
- hämatologisches, hämostaseologisches, endokrinologisches, immunhämatologisches, immunologisches und immungenetisches Labor
- infektiologische Untersuchungen
- genetische Analysen
Abhängig von den Weiterbildungsordnungen der Bundesländer sind inhaltliche Unterschiede möglich.
Keine Facharztprüfung ohne Ausbildungslogbuch
Wie in anderen medizinischen Bereichen ist auch bei der Weiterbildung zum Facharzt für Laboratoriumsmedizin das Führen eines Ausbildungslogbuchs verpflichtend. In diesem sind die erworbenen Weiterbildungsinhalte und die erbrachten Leistungszahlen zu dokumentieren. Um an der Facharztprüfung zum Laborarzt teilnehmen zu dürfen, ist das Logbuch vollständig bei der zuständigen Ärztekammer einzureichen. Diese stellt auch Musterlogbücher zum Download bereit.
Mit einer Zusatzweiterbildung können sich Fachärzte für Laboratoriumsmedizin spezialisieren und weitere Qualifikationen erwerben, die sie zum Tragen von Zusatzbezeichnungen wie Hämostaseologie oder Tropenmedizin berechtigen. Zudem kann sich der Trend, die Diagnostik und die Befundanalyse durch den Einsatz künstlicher Intelligenz zu unterstützen, zu einem spannenden neuen Weiterbildungsthema für diese Berufsgruppe entwickeln.
Spezialisierung als Transfusionsmediziner
Es existieren mehrere Möglichkeiten zur Spezialisierung innerhalb des Faches und auf den Webseiten der einschlägigen Fachgesellschaften und Berufsverbände finden sich immer wieder Ankündigungen für Fort- und Weiterbildungsveranstaltungen. Einen guten Überblick bietet zum Beispiel die deutsche Gesellschaft für Transfusionsmedizin und Immunhämatologie oder die Arbeitsgemeinschaft der Ärzte staatlicher und kommunaler Bluttransfusionsdienste.
Berufsbild Facharzt für Laboratoriumsmedizin
Weitere Informationen zum Berufsbild eines Laborarztes
Gehalt eines Laboratoriumsmediziners
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Überblick Facharzt Laboratoriumsmedizin
Alle Infos zum Beruf eines Labormediziners
Alle Facharztrichtungen im Überblick
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Bildquelle: iStock.com/gorodenkoff
Stand: Mai 2020