Gehalt Pflegefachfrau / Pflegefachmann: Wie viel verdienen die Fachkräfte?

Sie werden als Helden des Alltags bezeichnet, doch spiegelt sich das auch im Gehalt wider? Pflegefachkräfte wie die Pflegefachfrau oder der Pflegefachmann werden in der Regel nach Tarif bezahlt. Doch was bedeutet das konkret? Dieser Artikel liefert einen Überblick über den Verdienst in der Pflege.

Gehalt während der Ausbildung

Bereits in der Ausbildung erhalten angehende Pflegefachkräfte eine Vergütung. Diese unterscheidet sich je nach Ausbildungsjahr und je nach Arbeitgeber. Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes liegt die Ausbildungsvergütung durschnittlich bei 1.200 € pro Monat im ersten Ausbildungsjahr und bei 1.400 € pro Monat im dritten Ausbildungsjahr.

Verdienst von Pflegefachfrauen und Pflegefachmänner nach der Ausbildung

Die Pflege gilt finanziell als vergleichsweise unattraktiv – noch! Da das Thema in jüngster Zeit vermehrt in den Fokus des gesellschaftlichen Interesses gerückt ist, werden die Stimmen nach angemessener Bezahlung und steuerlichen Entlastungen lauter. Wer heute als junger Mensch eine Ausbildung in der Pflege beginnt, hat gute Chancen, dass sich die Arbeitsbedingungen in den nächsten Jahren deutlich verbessern. Beispielsweise bleibt abzuwarten, wie sich die Verzahnung zwischen ärztlicher und pflegerischer Arbeit entwickeln wird. So gilt der Arztberuf als gut bezahlter und attraktiver Job, der einige Gemeinsamkeiten mit der Pflege aufweist. 

Aktuell verdient eine ausgebildete Pflegefachfrau 4.056 Euro brutto pro Monat (Medianwert laut Entgeltatlas der Bundesagentur für Arbeit). Demnach haben 50 Prozent der Pflegefachfrauen und Pflegefachmänner in Deutschland einen Verdienst zwischen 3.608 Euro und 4.552 Euro pro Monat (Stand März 2025). 

Gehalt Pflegefachfrau: Steigende Mindestlöhne

Wie deutschlandweit in vielen Branchen üblich, gelten auch in der Pflege gesetzliche Mindestlöhne. Die branchenspezifischen Mindestlöhne unterscheiden sich je nach Qualifikation und fallen in den neuen Bundesländern etwas geringer aus als im früheren Bundesgebiet. Gemäß tariflicher Vereinbarungen soll der Mindestlohn für Pflegefachkräfte in Zukunft wie folgt gestaltet werden

 HilfskraftPflegehilfskraftPflegefachkraft
ab Mai 202415,50 € / h16,50 € / h19,50 € / h
ab Juli 202516,10 € / h17,35 € / h20,50 € / h

Einflussfaktoren auf das Gehalt als Pflegefachfrau oder -fachmann

Mehrere Faktoren beeinflussen dein Gehalt als Pflegefachfrau:

  • Berufserfahrung: Mit zunehmender Erfahrung steigt das Gehalt in der Regel.
  • Arbeitsort: In manchen Bundesländern wird mehr gezahlt als in anderen.
  • Tarifvertrag: Einrichtungen, die nach Tarif zahlen, bieten oft bessere Gehälter und Zusatzleistungen.
  • Schichtarbeit: Nacht-, Wochenend- und Feiertagszuschläge können dein Einkommen deutlich erhöhen.
  • Weiterbildungen: Spezialisierungen und Zusatzqualifikationen können deine Verdienstmöglichkeiten verbessern.

Gehalt als selbstständige/r Pflegefachfrau bzw. Pflegefachmann

Viele wissen nicht, dass man als Pflegefachkraft auch selbstständig arbeiten kann. Eine freiberufliche Tätigkeit umfasst zum Beispiel die Pflege, Betreuung und Beratung von pflegebedürftigen Menschen. Es heißt, dass solche Solo-Selbstständige das Dreifache einer angestellten Pflegekraft verdienen. Allerdings kann das nicht so einfach gesagt werden, da freie Pflegefachfrauen und Pflegefachmänner sich selbst versichern und von ihren Einnahmen betriebliche Ausgaben bezahlen müssen.

Eine Alternative zur Selbstständigkeit als Pflegefachfrau ist die Zeitarbeit. Als Leasingkraft verdient man viel mehr Geld. Um das Organisatorische kümmert sich jedoch die Zeitarbeitsfirma. Wie viel eine Pflegefachfrau in der Zeitarbeit verdienen kann, zeigt der doctari-Gehaltsrechner.

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