Verdienst als Pflegefachfrau bzw. Pflegefachmann

Sie werden als Helden des Alltags bezeichnet, doch gelten sie als unterbezahlt: Pflegefachkräfte wie die Pflegefachfrau oder der Pflegefachmann. Es gibt jedoch zahlreiche Hoffnungsschimmer für diesen unverzichtbaren Berufsstand, denn immer mehr Initiativen machen auf die Pflege aufmerksam. Dieser Artikel klärt über die Verdienstmöglichkeiten auf.

Pflegefachfrauen und Pflegefachmänner: Gehalt

Die Pflege gilt finanziell als vergleichsweise unattraktiv – noch! Da das Thema in jüngster Zeit vermehrt in den Fokus des gesellschaftlichen Interesses gerückt ist, werden die Stimmen nach angemessener Bezahlung und steuerlichen Entlastungen lauter. Wer heute als junger Mensch eine Ausbildung in der Pflege beginnt, hat gute Chancen, dass sich die Arbeitsbedingungen in den nächsten Jahren deutlich verbessern. Beispielsweise bleibt abzuwarten, wie sich die Verzahnung zwischen ärztlicher und pflegerischer Arbeit entwickeln wird. So gilt der Arztberuf als gut bezahlter und attraktiver Job, der einige Gemeinsamkeiten mit der Pflege aufweist.

Steigende Mindestlöhne in der Pflege

Wie deutschlandweit in vielen Branchen üblich, gelten auch in der Pflege gesetzliche Mindestlöhne. Die branchenspezifischen Mindestlöhne unterscheiden sich je nach Qualifikation und fallen in den neuen Bundesländern etwas geringer aus als im früheren Bundesgebiet. Gemäß tariflicher Vereinbarungen soll der Mindestlohn für Pflegefachkräfte in Zukunft wie folgt gestaltet werden:

  • 07/2020 bis 03/2021: ab 11,20 Euro
  • 04/2021 bis 06/2021: ab 12,20 Euro
  • 07/2021 bis 08/2021: ab 15,00 Euro
  • 09/2021 bis 03/2022: ab 15,00 Euro
  • ab 04/2022: ab 15,40 Euro

(Brutto-Stundenlohn, destatis 2020)

Ungelernte Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sowie Pflegekräfte müssen sich mit geringeren Vergütungen abfinden, doch auch diese sollen weiter steigen. Neu ist auch, dass bereits Auszubildende eine angemessene Vergütung erhalten.

Beruf als Pflegefachfrau bzw. Pflegefachmann finanziell unterrepräsentiert

Aktuell gilt die Pflege bedauerlicherweise noch als finanzieller Flop-Job. Das durchschnittliche Bruttogehalt beträgt etwa 30.357 Euro im Jahr 2018. Sie belegen damit die hintersten Plätze im Gehaltsvergleich und liegen sogar leicht hinter dem Einkommen von Berufskraftfahrern, die gemeinhin als unterbezahlt gelten. Dem gegenüber gehören Oberärzte mit 115.300 Euro im Jahr zu den Spitzenverdienern. Technologische Innovationen sollen den Fachkräftemangel ausgleichen, doch wird in der Zukunft im Sinne von „Angebot und Nachfrage“ kaum ein Weg daran vorbei führen, den Pflegeberuf gerechter zu machen. Springer 2018

Selbstständigkeit und berufliche Alternativen für den Beruf als Pflegefachfrau bzw. Pflegefachmann

Viele wissen nicht, dass man als Pflegefachkraft auch selbstständig arbeiten kann. Eine freiberufliche Tätigkeit umfasst zum Beispiel die Pflege, Betreuung und Beratung von pflegebedürftigen Menschen. Es heißt, dass solche Solo-Selbstständige das Dreifache einer angestellten Pflegekraft verdienen. Allerdings kann das nicht so einfach gesagt werden, da freie Pflegefachfrauen und Pflegefachmänner sich selbst versichern und von ihren Einnahmen betriebliche Ausgaben bezahlen müssen.

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