Wie wird man Pflegefachfrau, Pflegefachmann?

Wer Pflegefachfrau oder Pflegefachmann werden will, lernt zunächst alle Bereiche der Pflege kennen. Aufgrund rechtlicher Änderungen herrschen aktuell einige Unsicherheiten in Bezug auf die Ausbildung. Nicht jeder weiß zum Beispiel, dass die Ausbildung in der Pflege mittlerweile vergütet wird oder dass es sich dabei um einen ganz neuen Ausbildungsberuf handelt. Alle Informationen dazu sind hier zusammengestellt.

Pflegefachfrau und Pflegefachmann: Voraussetzungen und Eignung

Anfang 2020 wurde die Pflegeausbildung grundlegend reformiert. In der Ausbildungs- und Prüfungsverordnung für Pflegeberufe (PflAPrV) sind theoretische und praktische Inhalte geregelt. Hier finden sich auch alle relevanten Informationen für die Abschlussprüfung. Zuvor waren die Krankenpflege, die Kinderkrankenpflege und die Altenpflege eigenständige Berufsbilder. Zukünftig werden nur noch Pflegefachfrauen und Pflegefachmänner ausgebildet. Wie der Bundesgesundheitsminister Jens Spahn dazu passend sagte, benötigt eine Arbeit als Pflegefachkraft neben Einfühlungsvermögen und hoher Einsatzbereitschaft auch das nötige Fachwissen. Hierzu soll die generalistische Pflegeausbildung einen bedeutenden Beitrag leisten (Ausbildungs- und Prüfungsverordnung für die Pflegeberufe: 2020).

Ablauf der Ausbildung zur Pflegefachfrau bzw. zum Pflegefachmann

Die Fachkraftausbildung dauert insgesamt drei Jahre und unterscheidet sich vom bisherigen Ausbildungssystem  darin, dass im letzten Jahr eine Spezialisierung in der Kinder- oder Altenpflege erfolgen kann. Gleich bleibt, dass man nicht nur an der Pflegeschule lernt, sondern auch einen Ausbildungsvertrag mit einer anerkannten Einrichtung aus dem Pflegebereich abschließt. Hier sollte die oder der Auszubildende Einblicke in verschiedene Versorgungsbereiche gewinnen können.

Ausbildungsvergütung, Kosten und Inhalte

Für die Pflegeazubis ist die berufliche Pflegeausbildung kostenlos. Unabhängig vom Versorgungsbereich werden alle Auszubildenden gemeinsam ausgebildet – das wird als generalistische Pflegeausbildung bezeichnet, die die „alten“ Ausbildungswege in der Krankenpflege, der Kinderkrankenpflege und der Altenpflege ablöst. Nach zwei Dritteln der Ausbildungszeit erfolgt eine Zwischenprüfung. Wer diese besteht, kann sich eine Pflegehelfer- bzw. -assistenzausbildung anerkennen lassen. Die Ausbildung kann unabhängig vom Bestehen fortgeführt werden. Das Schulgeld für die Ausbildung zur Pflegefachkraft wurde abgeschafft, um den Beruf attraktiver für junge Menschen zu machen. Darüber hinaus erhalten die Auszubildenden eine Ausbildungsvergütung, deren Höhe „angemessen“ sein soll.

[https://www.bundesgesundheitsministerium.de/pflegeberufegesetz/faq-pflegeberufegesetz.html]

Pflegefachfrauen und Pflegefachmänner: alternative Fortbildungsmöglichkeiten

Für Pflegekräfte gibt es neben einem Studium zahlreiche Möglichkeiten zur Weiterbildung. Wer beispielsweise in psychosomatischen oder psychiatrischen Einrichtungen arbeitet, kommt auch mit alternativen Pflegemethoden in Berührung. Ergänzend zu bestehenden Therapien und Behandlungen wird versucht, mit Aromapflege, Wickeln oder Auflagen das Wohlbefinden der Patienten zu verbessern. Hier gibt es auch die Möglichkeit zur beruflichen Fortbildung. Einrichtungen wie das Bezirkskrankenhaus Günzburg bilden eigene Experten aus, die ihr Wissen anwenden und im Zuge beruflicher Fortbildung an Pflegefachfrauen und Pflegefachmänner weitergeben.

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