Was macht ein Facharzt für Nuklearmedizin?

Facharzt für Nuklearmedizin: heilen und diagnostizieren mit Radioaktivität

Nuklearmediziner und Nuklearmedizinerinnen beschäftigen sich in erster Linie mit radioaktiven Bildgebungs- und Therapieverfahren. Einen breiten Raum in ihrem Tätigkeitsfeld nimmt die Schilddrüsendiagnostik und -behandlung ein. Darüber hinaus arbeiten sie aber auch in folgenden Bereichen:

• Tumordiagnostik und -therapie,
• Darstellung von Demenz- und Knochenerkrankungen,
• Rheuma- und Skeletterkrankungen,
• Gefäß- und Herzdiagnostik.

Ebenfalls zum Arbeitsgebiet von Nuklearmedizinern und Nuklearmedizinerinnen gehören der Nachweis und die medizinische Einschätzung von Radioaktivität, die durch einen Strahlenunfall in den Körper eingedrungen ist, oder des der Muskelmasse proportionalen natürlichen Kalium-40. Hierfür nutzen sie nicht-bildgebende Messmethoden wie Ganzkörperzähler, Ausscheidungsmessungen, Halbleiterdetektoren oder Szintillationsdetektoren.

PatientInnen, die eine nuklearmedizinische Therapie erhalten, durchlaufen im Grunde eine Strahlentherapie von innen. Die hierfür eingesetzten Radionuklide helfen unter anderem dabei, Tumore oder Metastasen aufzuspüren und die krankhaften Zellen zu zerstören. Das gesunde Gewebe wird bei dieser Methode nur punktuell und in einem deutlich geringeren Ausmaß belastet als bei der herkömmlichen Strahlenbehandlung.

Über Krebserkrankungen hinaus behandeln Fachärzte für Nuklearmedizin auch viele gutartige Krankheiten. Zu den bekanntesten Verfahren zählt die Schilddrüsentherapie mit radioaktivem Iod. Bei chronischer Polyarthritis oder aktivierter Arthrose kann außerdem die Radiosynoviorthese zur Anwendung kommen, bei der ein Beta-Strahler wie Yttrium-90 in den Gelenkspalt injiziert wird, um die Gelenkinnenhaut zu veröden.

Verwaltungsaufgaben und Bereitschaftsdienste

Neben ihren medizinischen Aufgaben verbringen Nuklearmediziner/Nuklearmedizinerinnen einen Großteil ihrer Zeit mit dem Verfassen von Gutachten, dem Erstellen von Krankenberichten und der Leistungsdokumentation. Niedergelassene Fachärzte müssen außerdem kaufmännische und verwaltende Tätigkeiten erledigen. Je nach Arbeitsstelle können Not- und Bereitschaftsdienste sowie Schicht- und Nachtdienste anfallen. Das betrifft insbesondere in Kliniken und Krankenhäusern angestellte NuklearmedizinerInnen.