Was macht ein Facharzt für Augenheilkunde?

Berufsbild und Tätigkeitsfeld

Das Berufsbild der Augenärztin oder des Augenarztes ist vielfältig: Zum Alltag gehören sowohl operative Eingriffe als auch Routineuntersuchungen. Das vielfältige Berufsbild des Augenarztes wird im Folgenden genauer vorgestellt.

Facharzt für Augenheilkunde: typische Aufgaben

Viele der häufig auftretenden Augenerkrankungen, wie beispielsweise der graue Star, lassen sich nicht konservativ behandeln und müssen operiert werden, um die Sehkraft wiederherzustellen oder zumindest zu erhalten.

Dabei sind manche Eingriffe reine Routine, andere komplexer, aber für den Erhalt der Sehkraft oder sogar des Auges alternativlos: Eine Ablösung der Netzhaut zu verhindern oder eine geschädigte Hornhaut zu ersetzen, stellt auch für erfahrene Ophtalmologen eine Herausforderung dar und erfordert in jedem Fall eine hohe Fachkenntnis und motorisches Geschick.

Chirurgische Verfahren in der Augenheilkunde

Viele Augenerkrankungen können nur durch einen chirurgischen Eingriff erfolgreich therapiert werden. In der Augenheilkunde haben sich daher unterschiedlichste operative Verfahren etabliert, die der Erhaltung oder Verbesserung der Sehkraft dienen oder Fehlfunktionen am Auge und seinen Adnexen beheben sollen. Zu diesen operativen Verfahren zählen zum Beispiel:

  • refraktiv-chirurgische Eingriffe
  • Kataraktoperationen
  • Eingriffe an den Augenmuskeln zur Behebung von Fehlstellungen
  • Öffnung von Stenosen der Tränenwege
  • Korrektur von Lidfehlstellungen
  • Vitrektomie bei Netzhautablösungen
  • Laser- und Kryotherapie
  • Senkung des Augeninnendrucks, mikroinvasive Glaukomchirurgie
  • Fremdkörperentfernung und Wundversorgung
  • perforierende oder lamelläre Keratoplastik, Laser-Thermo-Keratoplastik der Hornhaut
  • Amnionmembran-Transplantation der Hornhaut
  • Entfernung von Tumorgewebe am Auge

Aufgaben jenseits des OPs

Viele andere Tätigkeiten, die zum Berufsalltag von Augenärzten gehören, lassen sich ohne invasive Methoden durchführen. Für Vorsorgeuntersuchungen, die Patienten regelmäßig durchführen lassen sollten, reicht meist die Spaltlampe als Untersuchungsgerät. Damit lassen sich alle Bereiche des Auges gut einsehen, wenn die Pupille medikamentös erweitert wurde, auch der Augenhintergrund.

Die genaue Bestimmung der Sehschärfe ist vor allem bei PatientInnen wichtig, die eine Sehkorrektur benötigen. Der Augenarzt verordnet die richtige Sehhilfe und übernimmt auch die Schulung des Patienten, der Patientin im Umgang mit Kontaktlinsen, sollten sie diese Art der Sehhilfe nutzen wollen.  In Augen- und Rehakliniken arbeiten Augenärzte oft mit Orthoptisten zusammen. Dieses relativ neue Berufsbild ist auf die Strabologie und die Neuroophtalmologie ausgerichtet. Orthoptisten behandeln Schielen und neurologisch bedingte Augenerkrankungen. Sie arbeiten eigenständig, sind aber an augenärztliche Weisungen gebunden.

Die Augenheilkunde bietet einige Schnittpunkte mit der Neurologie und der Inneren Medizin. Einige systemische Erkrankungen wie Diabetes mellitus, Bluthochdruck oder Morbus Basedow zeigen sich auch an den Augen beziehungsweise führen unbehandelt zu Schädigungen des Sehorgans.

 

Diagnostik und Methoden zur Therapie beim Augenarzt

Zur Diagnostik und Therapie von Augenerkrankungen verwenden Fachärzte für Augenheilkunde unterschiedliche Untersuchungsgeräte, unter anderem:

  • Spaltlampen
  • Refraktometer
  • Tonometer
  • Keratometer
  • Ophtalmoskope
  • Topografiesysteme
  • Nahprüfgeräte
  • Phoropter
  • Laser
  • Operationsmikroskope
  • Sehtestgeräte
  • Funduskameras

Zum Aufgabengebiet der Ophtalmologen zählen außerdem die Beratung und Aufklärung von Patienten mit Sehproblemen und Augenerkrankungen jeder Art sowie die Behandlung von Tumorerkrankungen des Auges. Hier arbeiten sie mit Fachärzten aus der Inneren Medizin und der Onkologie zusammen.

Bildquelle: iStock.com/YakobchukOlena

Stand: 23.04.2021