Berufsbild Gerontologie
Als interdisziplinäre Wissenschaft verfügt die Gerontologie über kein einheitliches Berufsbild. Gerontologinnen und Gerontologen arbeiten folglich in sehr unterschiedlichen Berufsfeldern und üben entsprechend vielfältige Tätigkeiten aus, wie dieser Text zeigt.
Inhaltsverzeichnis
Berufsbild Gerontologie
Wer wissenschaftlich tätig ist, beschäftigt sich zum Beispiel mit den demografischen Auswirkungen einer alternden Gesellschaft und untersucht ihre sozialen und ökonomischen Folgen. Je nach Forschungsschwerpunkt stehen dabei die soziale Umgebung, die medizinische und pflegerische Betreuungssituation, der Alltag älterer Menschen oder ihre psychosoziale Situation im Zentrum der wissenschaftlichen Fragestellung.
Die Alterswissenschaft untersucht und evaluiert außerdem bestehende gerontologische Konzepte auf ihre Aktualität, praktische Umsetzbarkeit und Effizienz. Sie befragt Betroffene und Angehörige zu ihrer Situation und bezieht die Wünsche und Vorstellungen über ein gutes, selbstständiges Leben im Alter in ihre Überlegungen ein.
Arbeiten mit viel Praxisbezug
Viele Gerontologinnen und Gerontologen sind sehr praktisch tätig. Sie leiten etwa Projekte im Bereich der Altenbetreuung, des Wohnens, der Mobilität im Alter oder der Gesundheit und Prävention. Hier arbeiten sie mit Kollegen und Kolleginnen unterschiedlichster Professionen in multidisziplinären Teams zusammen. Gute Kommunikations- und Teamfähigkeiten sind deshalb wichtige Voraussetzungen für den Beruf.
Die Erhebung und Auswertung von Daten zur Lebenssituation alter und hochbetagter Menschen stellt ebenfalls einen wichtigen Aufgabenbereich der Gerontologie dar. Ohne diese Datenanalyse ist eine verantwortungsvolle Planung zukünftiger sozialer und politischer Maßnahmen im Bereich der demografischen Veränderungen, die bevorstehen, nicht möglich.
Gerontologinnen und Gerontologen, die in Einrichtungen der Altenbetreuung oder Rehabilitation tätig sind, stehen dagegen oft vor den ganz praktischen Herausforderungen, mit denen Menschen im Alter konfrontiert sind. Sie sind Anlaufstelle für die Anliegen und Sorgen der Betreuten, stellen Informationen für Angehörige zur Verfügung, organisieren medizinische und psychosoziale Hilfestellung und führen Projekte durch.
Als Expertinnen und Experten für die Herausforderungen des Alterns und des Alters organisieren sie fachspezifische Schulungen und Fortbildungen für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihrer Einrichtung oder unterrichten selbst an Ausbildungseinrichtungen für Gerontologie.
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Stand: Mai 2021