Sozialassistent und Sozialassistentin

Qualifizierte Allrounder im Gesundheits-, Pflege- und Sozialwesen

Die Sozialassistenz bildet die Basis des Sozial- und Gesundheitswesens in Deutschland. Der wachsende Bedarf bedeutet für Beschäftigte sehr gute Berufsaussichten mit Möglichkeiten zur Fort- und Weiterbildung und damit verbundenen Gehaltssteigerungen. Alle Infos zum Beruf gibt es hier.

Sozialassistent: Aufgaben und Arbeitsgebiete

Eine Sozialassistentin bzw. ein Sozialassistent übernimmt die Betreuung und Pflege von hilfsbedürftigen Menschen. Die Sozialassistenz umfasst wichtige Themenblöcke in der Alten- und Krankenpflege, der Betreuung und Pflege von körperlich oder geistig behinderten Menschen sowie der Kinder-, Jugend- und Familienbetreuung. Sozialassistenten unterstützen, begleiten, fördern und fordern pflege- und hilfsbedürftige Personen. Sie arbeiten dabei in der Regel mit fachspezifisch ausgebildetem Personal aus den Bereichen Gesundheit, Pflege und Sozialwesen zusammen und stimmen mit diesem ihr individuelles Tätigkeitsfeld ab.

Sozialassistenten sorgen für einen geregelten Tagesablauf. Dazu zählen beispielsweise die Zubereitung von Mahlzeiten, Hilfe beim An- oder Auskleiden, Hilfestellungen bei der Körperpflege und Hygiene sowie unterstützende Maßnahmen zur Verbesserung von Bewegungsabläufen oder bei der Freizeitgestaltung. Hauswirtschaftliche Tätigkeiten gehören hier genauso zu den möglichen Aufgaben wie Einkäufe und Besorgungen oder das Begleiten zu Arzt- oder Behördenterminen.

Auch erzieherische und pädagogische Aufgabenbereiche deckt die Sozialassistenz ab. Neben der Hausaufgabenbetreuung ist hier auch die Unterstützung und Animation zu einer sinnvollen Freizeitgestaltung von Bedeutung. Oft entlasten Sozialassistenten die Erziehungsberechtigten oder unterstützen Familien bei der Bewältigung ihres Alltags.

Wo arbeiten Sozialassistenten?

Die Einsatz- und Tätigkeitsorte für Sozialassistentinnen und Sozialassistenten sind vielfältig. Ein typischer Arbeitsplatz sind stationäre Einrichtungen. In Pflegeunterkünften und Altenheimen sorgen sie für einen geregelten Tagesablauf und unterstützen das medizinische und pflegerische Fachpersonal. Auch in Rehabilitationskliniken und Heimen für Kinder und Jugendliche nimmt die Sozialpflege einen wichtigen Platz ein.

Darüber hinaus gewinnen Institutionen der Bereiche Erziehung und Pädagogik, z. B. Schulen und Kindertagesstätten, als Arbeitsplatz für Sozialassistenten immer mehr an Bedeutung. Dort unterstützen sie Erzieher und Pädagogen bei der Kinder- und Jugendbetreuung, übernehmen aber auch verwaltungstechnische und organisatorische Aufgaben. Auch Wohnheime für Menschen mit Behinderung und Behindertenwerkstätten zählen zu den Arbeitgebern der Sozialpflege.

Ein Großteil der pflege- und hilfsbedürftigen Menschen in Deutschland lebt in den eigenen vier Wänden. Privathaushalte sind daher häufig auf die Unterstützung von Sozialassistentinnen und Sozialassistenten angewiesen. Niedrigschwellige Dienste und Tagespflegeeinrichtungen vereinen im Arbeitsalltag der Sozialassistenz sowohl stationäre als auch ambulante Elemente mit wechselnden Einsatzorten.

Öffentliche und staatliche Institutionen, religiöse Einrichtungen, karitative Vereine, Nichtregierungsorganisationen und Wohlfahrtsverbände: Sie alle beschäftigen Sozialassistenten regelmäßig im Fachgebiet Sozialarbeit oder im Rahmen von zeitlich begrenzten Förderprojekten.

Sozialassistenz: Die Ausbildung

Sozialassistentin bzw. Sozialassistent ist ein staatlich anerkannter Ausbildungsberuf. Sowohl die Ausbildungsstruktur als auch die präzise inhaltliche Definition des Berufsbildes sind landesrechtlich geregelt. In einigen Bundesländern gibt es abweichende Berufsbezeichnungen wie beispielsweise Sozialhelfer oder Sozialpädagogischer Assistent.

Die Ausbildungsdauer beträgt ein bis vier Jahre und hängt maßgeblich vom schulischen Bildungsweg des Auszubildenden ab. Hat man die Hochschulreife als Schulabschluss im Gepäck, ist lediglich ein Ausbildungsjahr notwendig. In der Regel dauert die Ausbildung zum Sozialassistenten aber zwei Jahre und als Schulabschluss wird die Mittlere Reife verlangt. Doch auch mit einem Hauptschulabschluss und teilweise sogar ohne Schulabschluss ist der Beginn einer Ausbildung im Bereich Sozialassistenz möglich.

Es handelt sich um eine schulische Ausbildung, die überwiegend an Berufsfachschulen stattfindet. Anhand von berufsbegleitenden Praktika in sozialpädagogischen, medizinischen oder Pflegeeinrichtungen wird über die gesamte Ausbildungsdauer ein Praxisbezug hergestellt. Im Rahmen der schulischen Ausbildungsstruktur erhält man für gewöhnlich keine Ausbildungsvergütung. Zudem können Schulgeld, Kosten für Lehrmaterial sowie Anmelde- und Prüfungsgebühren auf die angehenden Sozialassistenten zukommen.

Unter Umständen kann man beim Amt für Ausbildungsförderung für die Dauer der Ausbildung eine finanzielle Unterstützung zur Finanzierung des Lebensunterhalts beantragen. Um die Berufsausbildung in der Sozialpflege attraktiver zu gestalten, finden bereits Pilotprojekte mit einer dualen Ausbildungsstruktur und entsprechender Ausbildungsvergütung statt.

Wie viel verdienen Sozialassistenten?

Eine Sozialassistentin bzw. ein Sozialassistent erhält ein durchschnittliches Bruttoentgelt in Höhe von 2.623 Euro pro Monat. Der tatsächliche Verdienst hängt jedoch von zahlreichen Faktoren ab. Während staatliche Einrichtungen im Normalfall an die im Tarifvertrag für Sozial- und Erziehungsdienst festgelegte Entgeltstruktur gebunden sind und für kirchliche Träger einheitlich geregelte Arbeitsvertragsrichtlinien (AVR) gelten, können Arbeitgeber aus dem Privatsektor die Höhe der Gehälter in der Regel frei festlegen bzw. verhandeln. Weitere Faktoren mit maßgeblichem Einfluss auf die Verdiensthöhe sind:

  • spezifische Rahmenbedingungen und die Gesetzgebung des Bundeslandes, in dem sich die Arbeitsstätte befindet
  • Größe des Anstellungsbetriebes (Umsatz, Mitarbeiterzahl, etc.)
  • Fachbereich sowie Aufgaben- und Tätigkeitsfelder
  • persönliche Fachkenntnisse und Berufserfahrung

Berufseinsteiger können mit 1.500 bis 1.900 Euro brutto monatlich als Einstiegsgehalt rechnen. Mit entsprechender Berufserfahrung übersteigt der Verdienst dann auch die2.000-Euro-Marke. Mit großen Gehaltssprüngen können Sozialassistenten danach aber nicht rechnen. Über zahlreiche Fort- und Weiterbildungsmaßnahmen und eine entsprechend höherwertige Fachqualifikation im Bereich Sozialassistenz und Sozialpflege besteht jedoch durchaus Entwicklungspotenzial hinsichtlich der Verdiensthöhe.

Weiterbildungsmöglichkeiten in der Sozialassistenz

Für Sozialassistentinnen und Sozialassistenten bestehen vielfältige Fort-, Weiterbildungs- und Spezialisierungsmöglichkeiten. Sie können durch die Belegung von Zusatzkursen oft schon während der Ausbildung den mittleren Bildungsabschluss bzw. die Fachhochschulreife erwerben.

Die abgeschlossene Ausbildung zum Sozialassistenten bildet in der Regel die Basis für eine berufliche Laufbahn im Gesundheit- und Sozialwesen. Die Ausbildung im Bereich Sozialassistenz ist unter anderem Voraussetzung für die weiterführende Ausbildung zum Erzieher oder zum Heilerziehungspfleger. Zudem ist eine kaufmännische Weiterbildung möglich, z. B. zum Betriebswirt (Sozialwesen), oder eine Spezialisierung auf Kinder- und Jugendarbeit, Inklusion oder Haus- und Familienpflege.

Hat man im Rahmen der Ausbildung die Fachhochschulreife erlangt und eine sechsmonatige Praktikumsphase absolviert, ist darüber hinaus der Beginn eines Studiums an einer Hochschule bzw. Fachhochschule möglich – beispielsweise in den Fachgebieten Soziale Arbeit oder Erziehungs- und Bildungswissenschaften.

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Stand: Februar 2021