Gehalt als Hebamme und Entbindungspfleger
Mit der Arbeit in Kreißsaal und Geburtsstation geht viel Verantwortung einher. Entbindungspfleger und Hebammen unterstützen Frauen vor, während und nach der Entbindung und leisten damit einen wichtigen Beitrag für das Gemeinwesen. Das Gehalt fällt gemessen an ihrer hohen Verantwortung eher niedrig aus, wie hier nachzulesen ist.
Gehalt angestellter Hebammen und Entbindungspfleger
Entbindungspfleger und Hebammen, die im öffentlichen Dienst arbeiten, enthalten ein tariflich festgesetztes Gehalt laut dem TVöD-P. Die Höhe des Einkommens richtet sich in diesem Fall unter anderem nach der Qualifikation, der Berufserfahrung und dem Arbeitsort. Aufgrund von Zuschlägen für Nachtschichten, Wochenendarbeit oder Feiertagsdiensten kann das tatsächlich gezahlte Bruttogehalt einer Hebamme jedoch noch deutlich über den aufgeführten Beträgen liegen.
Für den Berufseinstieg nach der dreijährigen Ausbildung ist für Hebammen und Entbindungspfleger eine Einstufung in die Entgeltgruppe P8 vorgesehen. Da es dort keine Stufe 1 gibt, steigen sie direkt in die Stufe 2 ein und bekommen somit ein Einstiegsgehalt von circa 3.500 Euro brutto im Monat. Mit der Zeit und somit auch mit der wachsenden Berufserfahrung steigt das Gehalt in diesr Eingruppierung auf mehr als 4.200 Euro an.
Eine festangestellte Hebamme verdient somit in Vollzeit zwischen 42.000 und 51.000 Euro pro Jahr zuzüglich der Zuschläge für Nacht-, Wochenend- und Feiertagsschichten. Aufgrund der hohen Belastung und der nicht gerade rosigen Arbeitsbedingungen entscheiden sich jedoch die meisten Entbindungspfleger für einen Teilzeitjob. Dadurch fällt das Einkommen in vielen Fällen deutlich niedriger aus.
Der Entgeltatlas der Bundesagentur für Arbeit hat für Hebammen ein mittleres Gehalt von 4.079 Euro ermittelt. Die Hälfte aller in Deutschland arbeitenden Hebammen verdient zwischen 3.516 und 4.600 Euro pro Monat.
Freiberufliche Hebammen: mehr Gehalt, höheres Risiko
Wie viel freiberufliche Hebammen und Entbindungspfleger verdienen, ist schwer zu ermitteln. Der Verdienst richtet sich hierbei nach der Anzahl der Aufträge und der Art der Leistung. Die Vergütung erfolgt nach festgelegten Sätzen der Krankenversicherungen oder die Hebamme rechnet ihre Leistungen privat ab.
Als Tätigkeitsfelder für eine Freiberuflichkeit empfehlen sich:
- die Geburtsvorbereitung,
- die Geburtshilfe (Leitung natürlicher Geburten),
- die Nachsorge (Betreuung von Müttern und Säuglingen während der ersten Wochen nach der Entbindung),
- Familienbetreuung (Begleitung von Müttern und Säuglingen bis Ende des ersten Lebensjahres, wenn medizinische, gesundheitliche oder soziale Risiken vorliegen),
- beratende Hilfe (z. B. zu Themen wie Stillen und Beikost).
Der GKV-Spitzenverband hat eine Beispielrechnung für die Vergütung einer außerklinischen Geburt ohne Komplikationen erstellt. Demnach verdient eine freiberufliche Hebamme 1.764 Euro plus 500 Euro für die Rufbereitschaft. Beim Einkommen von freiberuflichen Hebammen muss allerdings bedacht werden, dass die sehr teure Berufshaftpflichtversicherung aus eigener Tasche finanziert werden muss.
Entbindungspfleger und Hebammen, die über die berufliche Selbstständigkeit nachdenken, sollten sich der Konsequenzen bezüglich ihrer Arbeitszeiten bewusst sein. Wer sich für die Geburtshilfe entscheidet, muss zu jeder Tages- und Nachtzeit einsatzbereit sein. Hebammen, die sich für die Wochenbettbetreuung nach der Geburt entscheiden, können ihre Arbeitszeiten besser an die eigenen Bedürfnisse anpassen.
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Berufsbild Hebamme und Entbindungspfleger
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Ausbildung Hebamme und Entbindungspfleger
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Übersicht Hebamme und Entbindungspfleger
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