Gehalt als Facharzt für Pathologie

Wie viel verdient ein Pathologe, was verdient eine Pathologin? Der folgende Text verrät, wie die Fachärzte bezahlt werden und welche finanziellen Perspektiven alternative Karrierewege bieten.

Wie viel verdient ein Pathologe?

Das Gehalt eines Pathologen hängt davon ab, wo genau er oder sie arbeitet. Als angestellter Facharzt für Pathologie in einem Krankenhaus oder einer Universitätsklinik werden die MedizinerInnen nach Tarif bezahlt. Das heißt, sie verdienen in der Struktur des Krankenhauses oder der Klinik genau das Gleiche wie andere Fachärzte.

Das Einstiegsgehalt eines Pathologen als Assistenzarzt während seiner Facharzt-Weiterbildung liegt demnach bei bei etwa 58.000 bis 59.000 Euro im Jahr (brutto). Als fertiger Facharzt für Pathologie steigt das Gehalt auf etwa 77.000 Euro im Jahr (mehr zum Gehalt eines Facharztes gibt es hier).

Nach mehreren Jahren Berufserfahrung verdienen Pathologen schon rund 98.000 Euro brutto pro Jahr. Als Oberarzt oder Oberärztin im Fachbereich Pathologie verdienen die MedizinerInnen bis zu 112.000 Euro im Jahr, als leitender Oberarzt oder leitende Oberärztin für Pathologie steigt das Gehalt auf bis zu  120.000 Euro in einem kommunalen Krankenhaus und auf bis zu 130.000 Euro pro Jahr an einer Universitätsklinik. 

Die Tarifverträge für Ärztinnen und Ärzte variieren je nach Bundesland. Prinzipiell steigt das Gehalt eines  Pathologen aber mit der Zeit an. Laut dem aktuellen Tarifvertrag für kommunale Krankenhäuser verdienen Pathologinnen und Pathologen wie folgt (Bruttogehalt pro Monat / Stand 2022):

  • Assistenzarzt: 4.852 - 6.237 Euro
  • Facharzt: 6.404 - 8.224 Euro
  • Oberarzt: 8.021 - 9.167 Euro
  • Leitender Oberarzt: 9.436 - 10.110 Euro

In einer Einrichtung, die nach dem Tarifvertrag für Ärztinnen und Ärzte an Universitätskliniken (TV Ärzte Tdl) bezahlt, müssen die Fachärzte eine wöchentliche Arbeitszeit von 42 Stunden ableisten. Wird die Arbeitszeit auf fünf Tage pro Woche verteilt, stehen dem Mediziner 30 Tage Erholungsurlaub im Jahr zu. Laut Tarif und Einstufung erhalten die Ärzte Brutto-Monatsgehälter mit folgenden Schwankungsbreiten (Stand 2022):

  • Assistenzarzt: 4.939 - 6.340 Euro
  • Facharzt: 6.518 - 8.165 Euro
  • Oberarzt: 8.165 - 9.331 Euro
  • Leitender Oberarzt: 9.604 - 10.838 Euro

Das genaue Gehalt eines Pathologen oder einer Pathologin errechnet sich aus der Dauer der Zugehörigkeit zur jeweiligen Klinik, denn die Vergütung steigt automatisch von Jahr zu Jahr an. Man kann aber auch außertarifliche Vereinbarungen treffen.

Alternativ gibt es auch die Möglichkeit, als Pathologe in einer Facharztpraxis im ambulanten Bereich unterzukommen. Hier werden häufig angestellte Ärzte gesucht, da im Sinne eines ganzheitlichen Qualitätsmanagements in der Pathologie das Vier-Augen-Prinzip gilt.

Gehalt als niedergelassener Facharzt Pathologie

Eine eigene Niederlassung ist in der Pathologie nicht ungewöhnlich. Immerhin waren 2019 fast 28 Prozent aller Pathologinnen und Pathologen in Deutschland selbstständig mit eigener Praxis. Zu den genauen Verdienstmöglichkeiten selbstständiger Ärztinnen und Ärzte liegen gerade für die Pathologie nur sehr wenige verlässliche Daten vor.

Eine Aufstellung des Statistischen Bundesamtes errechnete für die Praxisinhaber im Jahr 2015 Einnahmen von ca. 709.000 Euro (Stand: 2018). Dabei müssen aber Aufwendungen für Personal, Arbeitsmaterialien, Versicherungen und alle weiteren betriebsbedingten Kosten von Selbstständigen gestemmt werden, weshalb ein rechnerischer Reinertrag von 293.000 Euro ermittelt wurde. Vergleichen mit der Tätigkeit in angestellter Position im Krankenhaus lässt sich dieses Gehalt aber nur sehr schlecht, da die wöchentliche Arbeitszeit unbekannt bleibt.

Gerade kleinere Einzel- und Gemeinschaftspraxen haben Probleme, die Kosten für teure Geräte zu deckeln, zum Beispiel für molekularbiologische Untersuchungen. Daher schließen sich die niedergelassenen Ärzte vereinzelt mit Universitäten wie der TU München in Kooperationsverbünde („Molekularpathologie Südbayern“) zusammen.

So setzt sich in der Pathologie zunehmend das Modell der Teilgemeinschaftspraxis durch, die den Organisationsaufwand reduziert und zu Kosteneinsparungen führt. Durch die Anbindung an die Hochschullandschaft kann eine Fachärztin bzw. ein Facharzt ebenso wertvolle Kontakte knüpfen, um einen Nebenerwerb als externe Lehrkraft an der Uni auszuüben.

Bildquelle: iStock.com/Cecilie_Arcurs

Stand: Mai 2022