Neues Jahr = Neuer Job

Soll ich den Job wechseln? Ein Leitfaden für Ärzte & Pflegekräfte

Als Arzt vor einer Entscheidung stehen
Juliane Beckmann | 23.12.2024 | Lesedauer: 3 Minuten

Wann ist es Zeit, den Job zu wechseln? Anzeichen wie Erschöpfung, Konflikte oder fehlende Work-Life-Balance erkennen und den nächsten Schritt wagen.

Die Arbeit im Gesundheitswesen ist anspruchsvoll und fordert den Menschen hinter der Berufsrolle häufig über das gewöhnliche Maß hinaus. Stress, eine hohe Belastung und die Frage nach dem Sinn der eigenen Arbeit sind für viele ÄrztInnen und Pflegekräfte ständige Begleiter. Aber wann ist es Zeit, darüber nachzudenken, die aktuelle berufliche Situation zu verlassen und nach einem neuen Arbeitsumfeld zu suchen?

Warum über einen Jobwechsel nachdenken?

Viele ÄrztInnen und Pflegekräfte kämpfen mit herausfordernden Arbeitsbedingungen: Hohe Arbeitsbelastung, emotionale Beanspruchung und die fehlende Wertschätzung der eigenen Arbeit können zu Frustration führen. Studien zeigen, dass fast jede zweite Pflegekraft unter chronischer Erschöpfung leidet und ÄrztInnen eine der höchsten Burnout-Raten unter AkademikerInnen haben. Doch woran erkennt man, dass die aktuelle Situation wirklich nicht mehr tragbar ist?

Anzeichen, dass ein Jobwechsel in Betracht gezogen werden sollte

1. Physische und psychische Erschöpfung

Ein klares Anzeichen für den möglichen Wechsel ist ständige Erschöpfung – sowohl physisch als auch psychisch. Wer sich auch nach freien Tagen nicht erholt fühlt oder permanent unter Schlafstörungen leidet, könnte an einem Burn-out-Syndrom leiden. Studien zufolge sind in Deutschland fast 30 Prozent der Pflegekräfte von Symptomen des Burnouts betroffen. Auch als Arzt oder Ärztin trägt man ein hohes Risiko für einen Burnout.

2. Fehlende berufliche Erfüllung

Wenn der Alltag zur endlosen Routine wird und keine Herausforderungen mehr bestehen, fühlt sich die Arbeit oft leer und sinnlos an. Fehlende berufliche Entwicklung kann dazu führen, dass ÄrztInnen und Pflegekräfte das Gefühl haben, auf der Stelle zu treten. Stagnation ist ein deutliches Signal, über eine Veränderung nachzudenken.

3. Konflikte und belastendes Arbeitsklima

Ein giftiges Arbeitsumfeld kann stark zur Unzufriedenheit beitragen. Ständige Konflikte im Team, fehlende Unterstützung durch Vorgesetzte oder sogar Mobbing in der Pflege oder unter ÄrztInnen sind deutliche Warnzeichen. Das Arbeiten in einem negativen Umfeld kostet Kraft, die anderswo dringend benötigt wird – beispielsweise für die Versorgung von PatientInnen.

4. Unvereinbarkeit von Beruf und Privatleben

Ein gesundes Gleichgewicht zwischen Beruf und Privatleben (Work-Life-Balance) ist für alle wichtig. Zu viele Überstunden, ständige Erreichbarkeit oder die Unmöglichkeit, persönliche Termine wahrzunehmen, sind ernstzunehmende Signale. Wenn die Arbeit das Leben dominiert und kein Raum mehr für Freunde, Familie oder Hobbys bleibt, ist es höchste Zeit, eine Neuorientierung in Betracht zu ziehen.

5. Gesundheitliche Auswirkungen

Chronische gesundheitliche Beschwerden wie Rückenschmerzen, ständige Kopfschmerzen oder andere stressbedingte Symptome sind Warnzeichen, die nicht ignoriert werden sollten. Wer bereits ärztliche Hilfe wegen Stress oder Erschöpfung in Anspruch nimmt, sollte darüber nachdenken, ob die Belastung im Job zu hoch ist.

Ärztin schaut nachdenklich aus dem Fenster

Wenn der Stress überhand nimmt, lohnt es sich, auch einen Jobwechsel in Betracht zu ziehen

Vorteile eines Jobwechsels

Ein Wechsel des Arbeitsplatzes kann viele positive Aspekte mit sich bringen. Wer sich aus einer festgefahrenen Situation befreit, gewinnt neue Perspektiven und kann endlich wieder Energie für seine beruflichen Ziele entwickeln. Ein Jobwechsel ermöglicht oft auch eine bessere Work-Life-Balance, wenn der neue Arbeitgeber gezielt wegen flexiblerer Arbeitszeiten oder eines besseren Verständnises für die Bedürfnisse seiner MitarbeiterInnen ausgesucht wird.

Darüber hinaus gibt es die Chance, an einem neuen Arbeitsplatz die Anerkennung und Entwicklungsmöglichkeiten zu finden, die zuvor fehlten. Besonders im Gesundheitswesen gibt es viele Wege, sich beruflich neu zu orientieren – sei es durch eine Tätigkeit in einer anderen Abteilung, Einrichtung oder einen Wechsel hin zu einer freiberuflichen oder temporären Anstellung.

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Tipps für die Vorbereitung eines Jobwechsels

  • Selbstreflexion: Welche beruflichen und persönlichen Ziele sind wichtig? Was muss sich ändern, damit man wieder zufrieden ist?
  • Beratung und Netzwerk: Gespräche mit KollegInnen und MentorInnen können helfen, Klarheit zu gewinnen. Karriereberatungen oder Coachings bieten zusätzliche Orientierung.
  • Weiterbildungen und Qualifikationen: Welche Kompetenzen sind gefragt, um einen Wechsel erfolgreich zu gestalten? Zusätzliche Qualifikationen können den Einstieg in eine neue Position erleichtern.

Fazit zum Jobwechsel als Arzt, Ärztin oder Pflegekraft

Wer sich dauerhaft überlastet, erschöpft und unerfüllt fühlt, sollte ernsthaft über einen Jobwechsel nachdenken. Ein neues berufliches Umfeld kann helfen, wieder Freude und Erfüllung in der Arbeit zu finden. Die Entscheidung zu einem Wechsel erfordert Mut, doch langfristig kann sie zu einer erheblichen Verbesserung der Lebensqualität führen.

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Titelbild: iStock.com/Janis Abolins

Autor

Juliane Beckmann

Online-Redakteurin mit viel Erfahrung und seit 2019 Teil der doctari-Redaktion. Lernt gern dazu, mag Bindestriche und macht die Texte rund.

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