Das Leben ist voller Entscheidungen. Doch wie trifft man die richtige?
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Wichtige Entscheidungen werden von vielen Faktoren beeinflusst und das Zusammenspiel dieser Faktoren macht die Wahl kompliziert. Denn fällt die Entscheidung auf Variante eins und deren Nutzen, muss auf alle Vorteile der anderen Varianten verzichtet werden. Je höher die Tragweite der anstehenden Entscheidung, desto schwerer fällt sie.
Welcher Beruf? Welche Fachrichtung? Welche Ausbildungsort? Natürlich haben solche Entscheidungen längerfristige Auswirkungen. Doch bei den meisten anderen Entscheidungen kommen sich das subjektive Empfinden und die objektive Relevanz in die Quere. Wir schätzen die Tragweite einer Entscheidung aus unserer subjektiven Perspektive oft anders ein, als sie von einem objektiven Standpunkt betrachtet eigentlich ist. Das hemmt die Lösungsfindung, ohne dass dies notwendig wäre.
Sind die Folgen einer Entscheidung unklar, schrecken wir oftmals vor ihr zurück oder schieben sie so lange wie möglich auf. Es gehört zu unseren Instinkten, Unsicherheiten und Risiken zu vermeiden. Das ist mitunter paradox, treffen wir doch meistens Entscheidungen, um Klarheit zu schaffen und Unsicherheit zu eliminieren.
Eine Entscheidung fällt besonders dann schwer, wenn nicht genügend Wissen über das Thema vorhanden ist. Kennen wir die Eigenschaften und Wirkungen jeder einzelnen Option genau? Wie unterscheiden sich die Varianten und was sind ihre jeweiligen Vor- und Nachteile? Habe ich alle Optionen vollständig im Blick? Umso mehr Wissen und Informationen vorhanden sind, desto leichter fällt die Entscheidung.
Wer gut informiert ist, kann leichter eine Entscheidung treffen.
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Jede Entscheidung findet in einem individuellen Kontext statt. Aus diesem Grund gibt es hinsichtlich der Entscheidungsfindung keine allgemeingültige Empfehlung. Doch es gibt Methoden, mit denen wir den Knoten im Kopf entwirren können.
Das persönliche Umfeld ist in vielen Fällen ein guter erster Ansatzpunkt, um neue Impulse und weitere Meinungen aus einem neutralen Blickwinkel für eine Entscheidung zu erhalten. Das gilt dies für drei Bereiche:
Familie und Freunde kennen uns gut und wollen das Beste für uns. Gleichzeitig sind sie häufig bereit, offen und ehrlich ihre Meinung zu äußern. So erhalten wir Feedback und eine objektive Einschätzung zu der zu fällenden Entscheidung.
Bezieht sich die zu treffende Entscheidung auf ein konkretes Thema oder Fachgebiet, können Experten um Rat gefragt werden. In bestimmten Fällen kann es helfen, völlig Unbeteiligte in die Entscheidungsfindung einzubeziehen. Denn so wird die Problematik aus einer anderen Perspektive bzw. von einem anderen Standpunkt aus betrachtet und beurteilt.
Pro-und-Contra-Listen helfen dabei, Struktur zu schaffen.
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Ein bewährtes Mittel bei der Entscheidungsfindung sind Pro-und-Contra-Listen. Was banal klingt, hilft in der Praxis tatsächlich weiter. Schreiben wir das Für und Wider einer Entscheidung auf, erhalten wir eine strukturierte Übersicht und sehen alle Vor- und Nachteile und deren Verhältnis klar vor uns. Bewerten wir die einzelnen Punkte gemäß ihrer Wichtigkeit für die Entscheidung, führt das zu einer besseren „Treffgenauigkeit“ bei der letztendlichen Entscheidungsfindung.
Im Hier und Jetzt erscheint eine zu treffende Entscheidung oft überproportional groß. Hier kann es helfen, sich geistig in die Zukunft zu „beamen“. Wie werden wir in 5 Stunden, in 5 Wochen oder 5 Jahren auf die Entscheidung zurückblicken? So merken wir mitunter, dass die jeweilige Entscheidung gar keine so große Bedeutung hat, wie wir es uns gegenwärtig vorstellen. Diese Einsicht erleichtert häufig, dass letztlich die Entscheidung gefällt wird.
Müssen wir eine wichtige Entscheidung treffen, kann eine zeitliche und räumliche Zäsur manchmal Wunder bewirken. „Eine Nacht drüber schlafen“ – diese Maxime hat sich vielfach bewährt. Wenn wir schlafen, arbeitet unser Unterbewusstsein weiter und beim Aufwachen erscheint die Lösung oft ganz klar. Auch ein Ortswechsel kann in diesem Zusammenhang hilfreich sein. Das Verlassen bekannter Strukturen und das Erlebnis neuer Eindrücke geben unter Umständen den entscheidenden „Kick“ für eine leichtere Entscheidungsfindung.
Meistens tun wir uns mit der Entscheidungsfindung schwerer, als es notwendig wäre. Denn die eine „richtige“ Entscheidung gibt es nur in den seltensten Fällen. Schon Charles de Gaulle wusste: „Es ist besser, unvollkommene Entscheidungen durchzuführen, als ständig nach vollkommenen Entscheidungen zu suchen, die es niemals geben wird.“ Haben wir im Vorfeld eine Entscheidung angemessen strukturiert durchdacht, sollten wir also keine Angst haben, eine Wahl zu treffen, und können auch etwaige Fehlentscheidungen einfacher akzeptieren.
Es stehen also einige Hilfsmittel zur Verfügung und insbesondere im beruflichen Kontext ist das Treffen von Entscheidungen etwas, das bereits in der Ausbildung trainiert wird. Welche Entscheidungen nötig sind, um ein gutes Gehalt als Arzt zu verdienen, darum geht es in den Artikeln Assistenzarzt Gehalt und Facharzt Gehalt.
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