iStock.com/Zoran Zeremski
Es gibt viele Möglichkeiten, Schlafprobleme zu bekämpfen. Wir haben ein paar davon zusammengetragen.
Vielleicht lässt sich die ein oder andere Maßnahme auch bei den sogenannten Biohackern abgucken. Sleephacker wie der Selbstoptimierungs-Fan Tim Ferris tracken und analysieren ihr Schlafverhalten genau. Anhand der Daten tüfteln sie dann aus, welche Routinen die besten Ergebnisse bringen. Einer von Ferris‘ Tipps: Vor dem Schlafen zwei Esslöffel Apfelessig und zwei Löffel Honig in eine Tasse warmes Wasser eingerührt, um den Blutzucker stabil zu halten.
Andere Sleephacker schwören auf das Hören von sogenannten Binaural Beats. Die Klänge sind so komponiert, dass sie bestimmte Gehirnwellen stimulieren, die das Einschlafen fördern sollen. Playlists gibt es bei Spotify oder auf der Website „Brain.fm“. Vielleicht ja mal einen Versuch wert.
Gegen Schlafprobleme kann man Vieles tun, wie zum Beispiel keinen intensiven Sport kurz vor der Schlafenszeit zu betreiben
iStock.com/Korrawin
Ein Nickerchen vor der Nachtschicht kann die Leistungsfähigkeit steigern und den Schlafdruck während der Schicht mindern, berichten Schlafforscher. Auch ein Power-Nap während der Schicht kann hilfreich sein – sofern das aus Zeit- und Personalgründen möglich ist.
Japanische Forscher haben in einer Studie am Beispiel von Pflegekräften im Krankenhaus herausgefunden, wie lange ein Nickerchen während der Nachtschicht sein darf, um wachsam und aufmerksam zu bleiben. In Japan ist es in öffentlichen Krankenhäusern Pflegekräften gestattet, während einer 16-Stunden-Nachtschicht zwei Stunden zu schlafen. Laut der Studie sollte das Nickerchen nachts aber nicht länger als 30 Minuten dauern. Alles darüber sorgte in der Studie für Orientierungslosigkeit und Benommenheit nach dem Aufwachen.
Bei anhaltenden Schlafstörungen sollte immer ein Arzt oder eine Ärztin zu Rate gezogen werden. Weniger als 42 Stunden Schlaf pro Woche gelten als Schlafmangel. Kann jemand mindestens dreimal pro Woche über einen Monat lang schlecht ein- oder durchschlafen und nicht erholt aufwachen, spricht man von einer Insomnie.
In solchen Fällen kann eine Therapie gegen Schlafstörungen hilfreich sein. Die kognitive Verhaltenstherapie für Insomnie (KVT-I) hat sich bei Menschen, die in Schichtarbeit tätig sind, in Untersuchungen als wirksam erwiesen. Selbst zwei Jahre nach der Therapie berichteten 62 Prozent der Teilnehmenden von einer Verbesserung ihrer Probleme.
Als Vertretungskraft bei doctari, der Nr. für Zeitarbeit in der Medizin, profitieren Sie von mehr Mitspracherecht, hoher Wertschätzung und mehr Gehalt. Registrieren Sie sich kostenlos und unverbindlich.
Auch Online-Programme und Apps können dabei helfen, die Schlafqualität zu verbessern. NutzerInnen lernen dabei, ihr Schlafverhalten durch Techniken wie die Progressive Muskelentspannung oder das Führen eines Schlaftagebuchs positiv zu beeinflussen.
Die Stiftung Warentest hat Online-Programme gegen Schlafprobleme erst vor kurzem getestet („test“-Zeitschrift, Ausgabe 05/24). Dabei haben sich zwei der insgesamt vier Programme als besonders effektiv erwiesen. Die Testsieger „Hello Better Schlafen“ und „Somnio“ basieren auf der kognitiven Verhaltenstherapie und haben beide mit der Bestnote „sehr gut“ abgeschnitten.
Noch ein Tipp: Wenn es nach der Nachtschicht draußen schon hell ist, hilft es, eine Sonnenbrille zu tragen. So können die Effekte des Tageslichts auf die innere Uhr etwas gemindert werden. Denn Sonnenlicht macht wach und der Weg nach der Nachtschicht führt in der Regel erst einmal ins Bett.
Manchmal können bereits einfache Maßnahmen dabei helfen, das Einschlafen zu Hause zu erleichtern. Dazu gehören:
Weitere Tipps bei Schlafproblemen nach der Nachtschicht gibt es hier!
Hier geht es zum zweiten Teil unseres Ratgebers!
Titelbild: iStock.com/skynesher
Amely Schneider
Wer Verantwortung für PatientInnen trägt, kennt sie: die innere Stimme, die alles in Frage stellt. Dagegen helfen Selbstfürsorge, Psychohygiene und Abgrenzung, …
Zum Artikel >Das Gefühl, beruflich nicht gut genug zu sein und die Angst aufzufliegen, hat einen Namen: Hochstapler- oder Impostor-Syndrom. Ein Phänomen, das viele ÄrztInnen…
Zum Artikel >Schlafstörungen, Zynismus, innere Leere? Wir erklären, wie man emotionale Überbelastung im Beruf erkennt, Selbstfürsorge praktiziert und Resilienz aufbaut.
Zum Artikel >ÄrztInnen und Pflegekräfte setzen sich für die Gesundheit anderer ein und riskieren dabei oft die eigene. Tipps für eine ausgewogene Work-Life-Balance.
Zum Artikel >Warum leiden so viele ÄrztInnen am Impostor- oder Hochstapler-Syndrom? Wir haben Dr. Marcel von Rauchhaupt gefragt und spannende Antworten erhalten.
Zum Artikel >Aus der Hängematte zurück in den stressigen Krankenhausalltag: Nach dem Urlaub wieder zu arbeiten, fällt vielen schwer. Hier sind Tipps für mehr Motivation.
Zum Artikel >