Das Leid anderer mitanzusehen ist für die meisten Pflegenden sehr belastend.
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Auch während der Hochphase der Corona-Pandemie wurde vermehrt über Mitleidsmüdigkeit berichtet. Die Überlastung des Krankenhauspersonals und die Situation, dass viele Kranke und Sterbende nicht von Ihren Angehörigen besucht werden durften, erhöhten das Risiko, Compassion fatigue zu entwickeln. Dem medizinischen Personal fehlte es an Ressourcen, den emotionalen Stress zu verarbeiten.
Symptome einer Compassion fatigue können sein:
ÄrztInnen und Pflegende müssen in ihrem Berufsalltag das Leid anderer aushalten.
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Betroffene von Mitleidsmüdigkeit sprechen oft nicht über ihr Problem, weil sie sich dafür schämen, kein Mitgefühl zu empfinden. Schließlich ist dies eine der Kernkompetenzen ihres Berufes. Doch gerade wer eine besonders ausgeprägte Fähigkeit zur Empathie mitbringt, hat ein höheres Risiko für Compassion fatigue. Denn besonders empathische Menschen empfinden das Leid eines anderen häufig wie eigenen Schmerz.
Der Versuch, solche Gefühle zu unterdrücken, um im Alltag zu funktionieren, kostet viel Energie und führt zu Erschöpfung. Studien haben ergeben, dass vor allem junge Berufseinsteigerinnen und Berufseinsteiger betroffen sind. Das liegt auch daran, dass ihnen Erfahrung fehlt, sie höhere Erwartungen an sich selbst haben und oft noch nicht wissen, wie sie mit solchen Gefühlen umgehen sollen.
Um einer Mitleidsmüdigkeit aktiv vorzubeugen, brauchen Menschen, die in ihrem Beruf mit Opfern von Krankheit, Tod und Gewalt in Berührung kommen, regelmäßige Auszeiten von diesen belastenden Situationen. So können sie Abstand gewinnen und das Erlebte besser verarbeiten.
Als Pflegekraft und als Ärztin oder Arzt ist eine gute Work-Life-Balance essenziell für die eigene Gesundheit. Das bedeutet, dass neben der Arbeit auch genügend Zeit für Familie, Freunde und Freizeitaktivitäten bleibt und eine strikte Abgrenzung zwischen Beruf und Privatem besteht.
Zudem können Entspannungstechniken und Achtsamkeit dabei helfen, den emotionalen Stress zu reduzieren. Gut ist es, diese Techniken oder Rituale in den Alltag zu integrieren. Das können zum Beispiel regelmäßige Meditationseinheiten, Entspannungspraktiken oder kurze Atemübungen sein. Meditations-Apps sind dabei sehr hilfreich, da sie immer greifbar sind.
Wichtig für alle Betroffenen oder Menschen mit hohem Risiko für Compassion fatigue ist auch der Austausch im Team. Wer versteht die Probleme und Sorgen besser als diejenigen, die dieselben Sorgen teilen? Manchmal kann auch eine Supervision helfen.
Beim Thema Stressabbau spielt Bewegung ebenfalls eine wichtige Rolle, denn regelmäßiger und vor allem anstrengender Sport senkt nachweislich die Menge des Stresshormons Cortisol. Zudem fördert Bewegung einen gesunden Schlaf. Wer bereits länger Anzeichen einer Compassion fatigue an sich beobachtet, sollte sich professionelle Hilfe suchen – zum Beispiel beim Hausarzt, einem Psychiater oder Psychologen.
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Amely Schneider
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