Pflegekräfte haben einen anstrengenden Job, körperlich und seelisch
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Die Risiken unterscheiden sich von Einsatzbereich zu Einsatzbereich mitunter sehr. Psychische Erkrankungen finden sich vermehrt in Bereichen der Intensiv und Notaufnahme wieder. Währenddessen finden sich Rücken- und Gelenkerkrankungen verstärkt in der Altenpflege wieder. Wer in der Pflege arbeitet, lebt mit permanentem Zeitdruck, Personalmangel und vielen Überstunden. Das ist der bittere Beigeschmack dieses Herzensberufs.
In der Pflege zu arbeiten heißt auch, oft am Limit zu arbeiten. Doch dafür ist dieser Beruf auch besonders erfüllend. Unterhaltungen mit 100-jährigen Menschen, das Erleben der ersten Schritte eines Menschen, die Dankbarkeit und die Freudetränen von Menschen, denen es wieder besser geht – all das macht glücklich und stolz. Dies sollten Pflegekräfte nie vergessen.
Erst wenn es einem selbst wirklich gut geht, kann man sich gut um andere kümmern. Das wissen Pflegekräfte nur zu gut. Denn wer selbst krank ist, kann sich nur eingeschränkt um pflegebedürftige Menschen kümmern. Aus diesem Grund sollten sich Pflegekräfte gut um sich selbst kümmern und versuchen, den genannten Erkrankungen vorbeugen. Dazu gehört auch, die entsprechenden Symptome rechtzeitig zu erkennen und Gegenmaßnahmen zu ergreifen.
Denn kranke Pflegekräfte bedeutet auch, dass KollegInnen zusätzlich belastet werden. Sie müssen mehr arbeiten und haben weniger frei. Auch die Qualität der Pflege leidet, wenn Pflegekräfte krank sind und ausfallen. Umso wichtiger ist es also, als Pflegekraft auf sich selbst zu haben.
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Melanie Meißner
Examinierte Gesundheits- und Krankenpflegerin mit einem B. A. in Gesundheitsökonomie und viel Erfahrung als Pflegedienstleitung. Als Autorin teilt sie ihr umfangreiches praktisches Wissen aus dem Pflegebereich mit einem breiten Publikum.
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