Ein Mann gibt einem anderen Mann eine Herzdruckmassage
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Besonders wichtig ist die Erste Hilfe bei einem Herz-Kreislauf-Stillstand. In Deutschland erleiden jedes Jahr mindestens 70.000 Menschen einen plötzlichen Herzstillstand. Die Überlebensrate liegt derzeit bei etwa 10 Prozent, könnte jedoch verdreifacht werden, wenn Umstehende sofort mit der Wiederbelebung (Reanimation) beginnen würden.
Die ersten drei bis fünf Minuten nach einem Herz-Kreislauf-Stillstand sind entscheidend, da irreversible Hirnschäden durch Sauerstoffmangel bereits nach dieser Zeit auftreten können. Doch bis der Rettungsdienst eintrifft, vergehen je nach Standort durchschnittlich neun Minuten. Diese Zeit kann und muss durch Reanimation überbrückt werden. Dabei gilt: Prüfen – Rufen – Drücken.
In etwa einem Viertel der Fälle kann die Anwendung eines automatisierten externen Defibrillators (AED) lebensrettend sein. Die Herzdruckmassage sollte jedoch niemals unterbrochen werden, um nach einem Defibrillator zu suchen. Nur wenn mehrere Personen anwesend sind, kann eine zweite Person einen AED holen, während die erste Person die Herzdruckmassage fortsetzt. Zwar müssen Defibrillatoren in Gebäuden nicht verpflichtend bereitgehalten werden, viele öffentliche Gebäude und Einrichtungen haben diese dennoch, wie Rathäuser, Bahnhöfe, Einkaufszentren, Pflegeheime oder Bildungseinrichtungen. AED geben nach der Aktivierung akustisch oder auf dem Display genaue Anweisungen, wie sie verwendet werden müssen.
Den Umgang mit AED lernt man in Erste-Hilfe-Schulungen
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Für viele Ärzte, Ärztinnen und Pflegefachkräfte ist Erste Hilfe ein grundlegender Bestandteil ihrer täglichen Arbeit. Doch auch in der Gesundheitsbranche gibt es immer wieder Situationen, in denen schnelles Handeln entscheidend ist – nicht nur für Patientinnen und Patienten, sondern auch für Kolleginnen und Kollegen und sich selbst.
Der Tag der Ersten Hilfe ist auch eine hervorragende Gelegenheit für Unternehmen in der Gesundheitsbranche, das Thema Erste Hilfe in den Vordergrund zu stellen und ein Bewusstsein dafür zu schaffen. Einige Ansätze, wie Unternehmen diesen Tag aktiv gestalten können:
Der „Tag der Ersten Hilfe“ ist mehr als nur ein symbolischer Tag. Er ist eine Erinnerung daran, dass jede und jeder von uns in der Lage sein sollte, im Notfall schnell und effektiv zu handeln. Indem wir Wissen teilen, Unsicherheiten abbauen und zur Tat schreiten, können wir dazu beitragen, Leben zu retten – im Krankenhaus, am Arbeitsplatz oder auf der Straße.
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Juliane Beckmann
Online-Redakteurin mit viel Erfahrung und seit 2019 Teil der doctari-Redaktion. Lernt gern dazu, mag Bindestriche und macht die Texte rund.
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