Wer Kritik an Kollegen und Kolleginnen äußert, sollte das in einem milden Ton und mit Respekt tun.
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Damit die Kritik an der Kollegin oder dem Kollegen im Rahmen eines guten Gesprächs vorgebracht wird, kann man sich an den Techniken der gewaltfreien Kommunikation orientieren, die der US-Psychologe Marshall B. Rosenberg entwickelt und als Mediator immer wieder angewendet hat. Er empfiehlt in einem ersten Schritt, seine Beobachtungen konkret und sachlich wiederzugeben („Mir ist aufgefallen, dass ...“). Anschließend sollte man formulieren, welche Gefühle diese Situation in einem ausgelöst hat („Ich war darüber traurig ...“, „Ich bin dadurch sehr gestresst ...“) und welche eigenen Bedürfnisse damit verbunden sind („Ich kann weniger Pause machen ...“, „Ich fühle mich bei der Arbeit unwohl ...“). Der Vorteil: Die eigenen Gefühle können von niemandem in Frage gestellt werden. Am Ende formuliert man aus seiner Kritik heraus einen konkreten Wunsch oder eine Bitte („Ich wünsche mir für die Zukunft, dass ...“).
Kritik wird oft besser angenommen, wenn sie in „Ich-Botschaften“ statt in „Du-Botschaften“ verpackt ist. Statt „Du kommst jeden Morgen zu spät“ könnte man auch sagen: „Ich muss jeden Morgen auf dich warten.“ Es ist sinnvoll, sich auch in den anderen hineinzuversetzen und Verständnis für ihn zu zeigen („Ich verstehe, dass du viel Arbeit hast, aber ...“). Vermeiden sollte man Pauschalisierungen wie „Immer machen Sie“ oder „Nie sind Sie ...“. Anschuldigungen oder Vorwürfe, die man nur von Dritten gehört hat, sollte man nicht zitieren. Der andere sollte außerdem immer die Möglichkeit bekommen, die Situation aus seiner Sicht zu schildern.
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Auch wenn niemand gerne kritisiert wird und oft Kritik auch nicht äußert: Konstruktives Feedback ist ein Gewinn und hilft dabei, sich weiterzuentwickeln. Gleichzeitig ist das Äußern von Kritik an Kollegen wichtig für eine gute Teamkultur. Es lohnt sich also, auch mal ganz allgemein mit Vorgesetzten und KollegInnen darüber zu sprechen, nach welchen Regeln Kritik im Arbeitsalltag geäußert werden sollte – so, dass sie alle weiterbringt.
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Amely Schneider
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