Hier ist die Arztdichte am höchsten: In Hamburg, Berlin und Bremen
Datenquelle: statista.com
Betrachtet man beim Thema Arztdichte nicht die gesamtdeutsche Zahl, sondern die Werte der einzelnen Bundesländer, ist eine ungleichmäßige Verteilung erkennbar. Vor allem in Ballungsgebieten ist die medizinische Versorgung sehr gut und viel höher als in ländlichen Regionen. Spitzenreiter in der Statistik sind die Stadtstaaten
In Hamburg gab es im Jahr 2021 einen Mediziner pro 129 EinwohnerInnen. Damit hat sich die Arztdichte innerhalb von vier Jahren massiv erhöht – auf ohnehin schon hohem Niveau. 2017 lag sie bereits bei 139 EinwohnerInnen pro Arzt. Auch in Berlin hat sich die ohnehin schon sehr gute Situation von 2017 bis 2021 nochmals zum Positiven entwickelt – und zwar von 159 auf 149 Einwohner pro Arzt. In Bremen verbesserte sich die Arztdichte von 165 auf 159.
Am anderen Ende der Statistik liegt Brandenburg. Hier betrug die Arztdichte 246 EinwohnerInnen pro Arzt oder Ärztin. Allerdings geht auch hier die Kurve nach oben, denn vier Jahre zuvor betrug der Wert noch 251. Den vorletzten Platz belegt Niedersachsen mit 230 (2017: 246), Sachsen-Anhalt kommt auf 221 (vormals 241) EinwohnerInnen pro Arzt oder Ärztin.
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Die Auswertungen zur Artzdichte der Bundesländer haben allerdings nur eine bedingte Aussagekraft zur tatsächlichen Versorgung. Der größte Teil der berufstätigen ÄrztInnen in Deutschland stammt nämlich aus wenigen Fachrichtungen. Dabei sind MedizinerInnen aus der Inneren Medizin und der Allgemeinmedizin die größte Gruppe. Auf diese beiden Fachrichtungen entfallen mehr als ein Viertel aller ÄrztInnen.
Bei den niedergelassenen AllgemeinmedizinerInnen steuern Tausende auf ihren Ruhestand zu. Laut statista sind 6.978 der MedizinierInnen zwischen 60 und 65 Jahre alt. Weitere 5.670 Allgemeinmediziner sind älter als 65 Jahre. Demgegenüber stehen 4.922 junge ÄrztInnen im Alter zwischen 40 und 49 Jahren, die diese bald anfallende Lücke schließen müssen.
Schaut man bei der Inneren Medizin auf die Altersstruktur, ergibt sich ein ähnliches Bild wie bei den Allgemeinmedizinern. Sehr viel ältere ÄrztInnen, die bereits 60 Jahre oder älter sind (6.978), treffen in der Statistik auf deutlich weniger Nachwuchs mit 4.446 Ärztinnen zwischen 40 und 49 Jahren und wenigen hundert, die noch jünger sind.
Bei der stationären Versorgung in dem wichtigen Fachgebiet der Anästhesiologie gibt es hingegen keine Nachwuchssorgen. 2.807 AnästhesistInnen im Alter von 60 bis 65 Jahre, die bald in Rente gehen, treffen in diesem medizinischen Fachbereich auf 9.759 junge AnästhesistInnen unter 49 Jahren. Generell wächst die Zahl der ÄrztInnen in Deutschland seit Langem und davon profitieren alle Bereiche. In den zehn wichtigsten und am weitesten verbreiteten Fachgebieten gab es seit dem Jahr 2017 ein kontinuierliches Wachstum – das kommt langfristig hoffentlich alle EinwohnerInnen zugute.
Titelbild: iStock.com/filadendron
Sabine Stahl
Die erfahrene Journalistin und Medizin-Redakteurin arbeitet seit 2021 in der doctari-Redaktion und beschäftigt sich am liebsten mit Ratgeber- und Statistikthemen.
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