MTRA in der Zeitarbeit

„Der gesamte Bewerbungsprozess verlief ganz entspannt“

Didem Uyar arbeitet als MTRA bei doctari
Sabine Stahl | 28.10.2024 | Lesedauer: 5 Minuten

Didem Uyar ist MTRA und arbeitet für uns in der Zeitarbeit. Trotzdem schläft sie jede Nacht zu Hause. Wie funktioniert das? Das erklärt sie uns im Interview.

Wir unterhalten uns in unregelmäßigen Abständen mit Menschen, die für doctari in der Arbeitnehmerüberlassung tätig sind, weil da immer spannende Geschichten herauskommen. Mal schriftlich, mal persönlich, aber immer ehrlich. Heute kommt MTRA Didem Uyar zu Wort. Didem arbeitet seit Sommer für doctari city. Das bedeutet, sie ist bei doctari fest angestellt und wird an andere medizinische Einrichtungen vermittelt – all das in ihrer Heimat in Essen. Somit kann sie trotz Zeitarbeit im eigenen Bett schlafen.

Warum hast du dich für dieses Arbeitsmodell entschieden?
Didem: Ich wollte aus meiner Komfortzone raus. Ich fand meinen Job ein bisschen träge, hatte keine Herausforderung mehr. Irgendwie war schon alles erreicht, was ich bei meinem alten Arbeitgeber hätte erreichen können. Ich wollte wieder etwas Neues machen und mich ausprobieren. Dann habe ich ein bisschen im Internet recherchiert und doctari gefunden.

Was sind die Vorteile von deinem jetzigen Arbeitsmodell?
Didem: Das Besondere an meinem Beruf als MTRA ist, dass es drei verschiedene Bereiche gibt: die Diagnostik mit Röntgen, CT und MRT. Dann noch die Nuklearmedizin und die Strahlentherapie. Man kann sich theoretisch für einen Teilbereich entscheiden. Dadurch, dass ich jetzt bei doctari bin und ich von verschiedensten Arbeitgebern gebucht werde, arbeite ich nach vier Jahren radiologischer Diagnostik das erste Mal in der Protontherapie – und das ist megacool. Es war zwar eine Herausforderung und ich war nervös, aber ich bin superschnell reingekommen.

Welche Vorteile gibt es sonst noch für dich?
Didem: Der erste und für mich wichtigste Vorteil der Zeitarbeit ist das Gehalt. Das war für mich auch ausschlaggebend, in die Zeitarbeit zu wechseln. Das und die Freiheit zu sagen 'Ich möchte zum Beispiel nur Frühschichten haben.' Außerdem kann ich mir Urlaub nehmen, wann ich will. Früher war es nicht möglich, in den Ferien Urlaub zu nehmen. Es hatten immer die Eltern Vorrang. Das ist auch logisch. Aber meine Mutter arbeitet in der Ganztagsbetreuung, meine Schwester ist in der Schule. Wenn ich mal zusammen mit ihnen in den Ferien Urlaub machen wollte, ging das bislang nicht. Jetzt geht es. Dadurch, dass das Gehalt auch deutlich höher ist, kann ich auch mal sagen, ich will jetzt zwei Wochen einfach entspannen.

Das ist dein zweiter Einsatz mit doctari. Wie wurdest du bislang aufgenommen?
Didem: Die Leute sind extrem nett und ich wurde wirklich herzlich aufgenommen. Ich hatte davor, um ehrlich zu sein, auch schon Negatives über Zeitarbeit gehört. Dass es einem die Leute nicht gönnen, weil jeder weiß, man hat einen höheren Stundenlohn. Aber das kann ich aktuell gar nicht behaupten. Im Gegenteil. Die Kollegen haben in der ersten Woche direkt gesagt: Du bist jetzt Teil des Teams. Du gehörst dazu, egal, ob du zwei Wochen hier bist, drei Monate oder ein Jahr. Du bist hier, unterstützt uns und du bist jetzt eine von uns. Damit hätte ich gar nicht gerechnet. Ich bin selbst bei Teammeetings dabei.

Wie lief denn der Bewerbungsprozess ab?
Didem: Es war extrem einfach. Ich hatte im Internet nach Stellenangeboten generell geguckt. Dann bin ich auf die Seite von doctari city gestoßen. Dort habe ich eigentlich nur meinen Namen hinterlassen und was ich mir vorstelle, also Vollzeit und so weiter. Und kurz darauf kam eine E-Mail zurück mit der Info: Wenn Sie möchten, können wir Sie anrufen. Also es verlief ganz entspannt, es war auch extrem locker und ging trotzdem recht flott.

Du arbeitest in der Zeitarbeit und schläfst dennoch immer zu Hause. Wie geht das?
Didem: Ich habe mich für Jobs im Radius von 50 Kilometern rund um mein Zuhause entschieden. Das ist mir auch freigestellt. Daran passen sich auch andere Bedingungen an, wie zum Beispiel das Gehalt. Ich wollte aber nie weit fahren. Also habe ich gesagt: 50 Kilometer Radius reicht mir.

Wie sieht ein normaler Arbeitsalltag von dir aktuell aus?
Didem: Gerade stehe ich morgens um 05:30 Uhr auf, nehme die Bahn zur Arbeit, zieh mich um. Das Team trinkt gemeinsam einen Kaffee und dann kommen die Patienten, die an verschiedenen Tumorerkrankungen leiden, mit Terminen ins Haus. Sie kommen zu uns runter in den Bestrahlungsbereich und wir bereiten sie dann je nachdem, was sie brauchen, vor. Wir haben dafür verschiedenste Lagerungshilfen. Wenn sie am Kopf bestrahlt werden, kriegen sie angefertigte Masken oder liegen auf geformten Kissen. Die Bestrahlung dauert pro Patient maximal 30 Minuten, je nach Variante der Bestrahlung und je nach Tumor. Die Patienten liegen während der Bestrahlung auf dem Tisch und wir arbeiten von draußen aus, damit wir nicht mitbestrahlt werden. Die Patienten sind extrem dankbar. So traurig man sich das auch vorstellt mit krebskranken Kindern und Erwachsenen oder Jugendlichen, ist man nicht die ganze Zeit traurig. Es herrscht eine schöne Stimmung. Und auch die Patienten sind primär glücklich.

Wie schützt du dich vor der Strahlung?
Didem: Ich trage das Dosimeter von doctari. Dort, wo ich jetzt gerade eingesetzt bin, die haben mir auch ein Dosimeter gegeben und meinten: doppelt ist ja nicht schlimm. Aber ansonsten haben wir einfach nur die normalen Krankenhausklamotten an.

Bereitet dir die Strahlung Sorgen?
Didem: Man hat in der Ausbildung so viel gelernt und wir haben auch Tests gemacht und Sachen dahingestellt, die etwas aufzeichnen, sogar wenn man im Strahlengang steht. Ich glaube, da hat eigentlich keiner Angst vor. Ich trage das Dosimeter täglich bei mir und muss es später einschicken. Also wenn da irgendwas rauskommt, dann wird es auch direkt gemeldet. Aber selbst, wenn ich in kritische Bereiche kommen sollte, was aber nie vorkommt, nicht mal in meinem Bereich, und das ist der mit der höchsten Strahlung, mache ich mir keine Sorgen.

Liebe Didem, wir danken Dir für das Gespräch.

Titelbild: privat

Autor

Sabine Stahl

Die erfahrene Journalistin und Medizin-Redakteurin arbeitet seit 2021 in der doctari-Redaktion und beschäftigt sich am liebsten mit Ratgeber- und Statistikthemen.

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