Was ist ein Dosimeter?

Sicheres Arbeiten im Kontrollbereich dank Dosimetern

Ärztin wertet MRT-Aufnahmen aus.
18.10.2022 | Lesedauer: 3 Minuten

Dosimeter zeichnen auf, wie viel ionisierende Strahlung ein Mensch aufnimmt, denn sie kann die Gesundheit schädigen. Wichtig ist das für alle, die beruflich mit Strahlung zu tun haben.

Was ist ein Dosimeter und was macht es?

Dosimeter sind kleine Geräte, die am Körper getragen werden und anzeigen, wie viel ionisierende Strahlung eine Person innerhalb einer bestimmten Zeitspanne ansammelt. Das ist für alle Personen wichtig, die während ihrer Arbeit mit solcher Strahlung in Berührung kommen. Denn: Ionisierend bedeutet, dass Atome oder Moleküle verändert werden, indem Elektronen entfernt werden. Was das für Auswirkungen auf den Körper hat, wenn das unkontrolliert passiert, hat man bei den Strahlungsforschenden der ersten Stunde gesehen.

Mithilfe von Dosimetern lässt sich kontrollieren, dass die laut § 64 und § 65 der Strahlenschutzverordnung erlaubte Dosis an radioaktiver Strahlung innerhalb einer bestimmten Zeitspanne nicht überschritten wird. Übrigens: Während Dosimeter über längere Zeit die gesammelte Strahlenbelastung messen, zeigen Geigerzähler lediglich die aktuelle Strahlendosis.

Jeden Monat verschickt doctari unzählige Dosimeter an alle Fachkräfte, die sie für ihre Arbeit brauchen

Das Team Arbeitssicherheit kümmert sich bei doctari darum, dass Fachkräfte, die mit Strahlung in Berührung kommen könnten, einen Dosimeter bekommen.

doctari stattet alle medizinischen Fachkräfte, die in einem Kontrollbereich arbeiten, mit einem Dosimeter aus. So können unsere Mitarbeitenden sicher sein, dass sie beim nächsten Einsatz ihre bisherige Strahlenbelastung nachweisen können und dem Einsatz nichts im Weg steht.

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Wer muss ein Dosimeter tragen?

Medizinische Fachkräfte, die in Bereichen arbeiten, bei denen eine bestimmte Strahlendosis im Jahr überschritten wird, werden per Dosimetrie überwacht. Grundlage dafür sind das Strahlenschutzgesetz und die Strahlenschutzverordnung.

Hierbei wird unterschieden nach:

  1. 1.
    Überwachungsbereich (effektive Dosis > 1 mSv/Jahr)
  2. 2.
    Kontrollbereich (effektive Dosis > 6 mSv/Jahr)
  3. 3.
    Sperrbereich (effektive Dosis > 3mSv/Stunde)

In medizinischen Einrichtungen ist vor allem der Kontrollbereich relevant, denn hier werden die Fachkräfte per amtlichen Dosimeter überwacht. Das sind beispielsweise Radiologen, MTRA, MFA mit Röntgenschein, ÄrztInnen mit Fachkunde oder ÄrztInnen mit Kenntnissen im Strahlenschutz.

Wechseln medizinische Fachkräfte, die in Kontrollbereichen arbeiten, regelmäßig ihren Einsatzort, wie es beispielsweise in der Zeitarbeit der Fall ist, wird deren Strahlendosis per Strahlenpass nachgewiesen. Medizinische Fachkräfte wie MTRA, die über doctari per Arbeitnehmerüberlassung in Kontrollbereichen arbeiten, bekommen von doctari automatisch für ihren Einsatz ein OSL-Dosimeter zugeschickt. So wird ihre Strahlenbelastung kontinuierlich überwacht und kann beim nächsten Einsatz in einer anderen Einrichtung leicht nachgewiesen werden.

Eine lächelnde MTRA mit Bleischürze steht vor einem Röntgengerät

Als MTRA bei doctari bekommen Sie für jeden Einsatz ein Dosimeter zugeschickt

Welche Dosimeter-Arten gibt es?

Dosimeter ist nicht gleich Dosimeter. Zum einen gibt es unterschiedliche Bauarten – von Teilkörperdosimetern wie Fingerringdosimeter oder Augenlinsendosimeter bis zu Ganzkörperdosimetern. Zum anderen variieren die Geräte auch bei der Funktionsweise. Denn Strahlung kann mit Hilfe von Licht, Temperatur oder einer chemischen Reaktion nachgewiesen werden. Die verschiedenen Funktionsprinzipien der Dosimeter sind an die jeweiligen Anforderungen angepasst. In medizinischen Einrichtungen werden heutzutage häufig OSL-Dosimeter (OSL steht für: optisch stimulierte Luminiszenz) verwendet.

Einsatz- und Funktionsprinzipien in Kurzform

Füllhalterdosimeter – direkt ablesbare Strahlendosis

Das kleine, äußerlich einem Füllhalter ähnelnde Messgerät enthält eine Ionisationskammer mit einem Kondensator, dessen Spannung sich durch einfallende, ionisierende Strahlung verringert. In einem kleinen Blickfenster zeigt eine Art Faden die über einen bestimmten Zeitraum empfangene Dosis an. Das Dosimeter ist geeignet für Röntgen-, Gamma- und zum Teil auch für Betastrahlung. Durch neuerliche Aufladung kann das Gerät auf null gesetzt werden.

OSL-Dosimeter – Licht zeigt die Strahlenbelastung

Bei dieser Form der Dosimetrie trifft ionisierende Strahlung auf einen Träger, der diese speichert. Der Träger besteht aus Aluminiumoxid oder Berylliumoxid. Beim Auslesen des Dosimeters wird die gespeicherte Energie als Licht freigesetzt, sodass die Belastung abgelesen werden kann. OSL-Dosimeter gibt es in verschiedenen Größen etwa als Ganzkörper- oder als Ring-Dosimeter.

Thermoluminiszenzdosimeter – für Röntgen- und Gammastrahlung

Lithiumfluorid, natürlicher Flussspat und viele andere Kristalle haben die Eigenschaft, bei Erwärmung Lichtwellen im sichtbaren Spektrum auszusenden, wenn sie vorher mit ionisierender Strahlung beaufschlagt wurden. Diese Eigenschaften werden im Thermoluminiszenzdosimeter (TLD) zur Dosisbestimmung über einen definierten Zeitraum genutzt. Die Dosis kann nicht direkt vor Ort abgelesen werden, sondern erfordert eine passende Auswertetechnik.

Digitale Dosimeter – können vor Ort abgelesen werden

Die Funktionstechnik moderner, digitaler Dosimeter basiert auf elektronischen Sensoren. Die empfangene Gesamtdosis, jeweils seit Einschalten des Gerätes, kann auf einem kleinen Display jederzeit abgelesen werden.

Dosimeter richtig tragen

Ganzkörperdosimeter werden in der Regel in einem Trägerrahmen an einer für das jeweilige Strahlenfeld repräsentativen Stelle befestigt. Also da, wo die Strahlung theoretisch einwirken kann. Üblicherweise ist das am Rumpf, im Brust- oder Hüftbereich. Verwendet man eine Bleischürze, muss das Dosimeter unter der Schürze getragen werden.

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Titelbild: iStock.com/peakSTOCK

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