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Mitte des 20. Jahrhunderts erkrankten Tausende Deutsche an Polio, auch Kinderlähmung genannt. Manche starben sogar daran, viele blieben gelähmt. Erst eine Schluckimpfung, die 1962 in Deutschland startete, brachte den Erfolg im Kampf gegen die Krankheit. Europa und weite Teile der Welt gelten mittlerweile als poliofrei. Das Ziel der Weltgesundheitsorganisation, die Krankheit vollständig auszurotten, ist allerdings noch nicht erreicht. Auch die im 20. Jahrhundert entwickelten Impfstoffe gegen Masern, Mumps sowie in den vergangenen Jahren gegen Covid-19 trugen entscheidend dazu bei, Krankheitsausbrüche zu verhindern und die weitweite Gesundheit zu verbessern.
Schon vor Jahrhunderten versuchten Menschen, Körperteile zu transplantieren. Doch erst im Dezember 1954 gelang dies dem Arzt Dr. Joseph Murray in Boston erstmals erfolgreich mit einer Niere. Der Empfänger lebte noch mehr als 20 Jahre. Die Spenderniere wurde vom Körper vor allem deshalb angenommen, weil sie von seinem eineiigen Zwillingsbruder stammte und somit seinen Gewebeeigenschaften sehr ähnlich war. Der wirkliche Durchbruch in der Transplantationsmedizin gelang erst mit der Entwicklung von Medikamenten in den 1970er-Jahren, die verhinderten, dass das Immunsystem körperfremdes Gewebe abstößt. Seither gehören Organtransplantationen zum Standard.
Am 26. Juni 2000 trat der damalige US-Präsident Bill Clinton im Weißen Haus vor die Weltpresse, um einen Meilenstein der Wissenschaft zu verkünden: Das menschliche Genom ist entschlüsselt. Eine Sensation! So ganz stimmte das allerdings noch nicht. Etwa acht Prozent der Erbinformationen fehlten noch zur vollständigen Entschlüsselung, da dies technisch noch nicht möglich war. Das gelang erst zwei Jahrzehnte später, im März 2022. Über 100 internationale WissenschafterInnen berichteten im Fachmagazin „Science“, die Reihenfolge der mehr als drei Milliarden DNA-Bausteine liege nun vollständig vor. Die Komplexität der Genregulation ist jedoch noch lange nicht komplett verstanden.
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In den 1970er-Jahren revolutionierte die Computertomographie (CT) die Medizintechnik, indem sie detaillierte Schnittbilder einzelner Gewebearten, Knochen, Weichteile und Blutgefäße ermöglichte. Nach Vorarbeiten des Physikers Allen M. Cormack Anfang der 1960er-Jahre konstruierte der Elektrotechniker Godfrey Hounsfield einige Prototypen. Die erste CT-Aufnahme wurde 1971 an einem Menschen vorgenommen. 1983 kam dann der erste Magnetresonanztomograph (MRT) auf den Markt, der anders als der CT keine ionisierende Strahlung verwendet, sondern – für den Körper schonender – mit starken Magnetfeldern und Radiowellen funktioniert.
1978 kam sie in Großbritannien zur Welt: Louise Brown, das erste Kind, das außerhalb des menschlichen Körpers entstanden war. 1969 war den Medizinern Patrick Steptoe und Robert Edwards die Befruchtung einer menschlichen Eizelle in der Petrischale gelungen, heute bekannt unter dem Namen: In-vitro-Fertilisation. 1976 wandten sie das Verfahren bei Lesley Brown an, die mit ihrem Mann neun Jahre vergeblich versucht hatte, ein Kind zu zeugen. Die Fruchtbarkeitsbehandlung konnten sie sich nur leisten, weil die beiden vorher eine Fußballwette gewonnen hatten. Bis heute sollen mehr als acht Millionen Menschen weltweit durch künstliche Befruchtung gezeugt worden sein.
Vor 40 Jahren, im Mai 1983, entdeckten französische Wissenschaftler das HI-Virus, das die Immunschwächekrankheit AIDS verursachte. Bis heute starben daran mehr als 36 Millionen Menschen. Den Durchbruch gegen die Erkrankung brachten 1996 hochwirksame antiretrovirale Kombinationstherapien. Sie ermöglichten es, dass Menschen mit HIV heute eine erhebliche höhere Lebenserwartung haben und ein fast normales Leben führen können. Noch lange haben aber nicht alle Erkrankten auf der Welt Zugang zu diesen lebensnotwendigen Medikamenten.
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Im Jahr 1998 gelang es dem Wissenschaftler James A. Thomson in den USA erstmals, Stammzellen aus menschlichen Embryonen zu isolieren. Seitdem gelten sie als große Hoffnungsträger der Medizin. Aufgrund ihrer Fähigkeit, sich in jede andere Art von Zelle zu verwandeln, können sie altes oder erkranktes Gewebe reparieren, etwa bei Parkinson, Diabetes oder nach einem Herzinfarkt. Bisher werden sie zum Beispiel zur Behandlung von Blutkrebs oder Krebs des Knochenmarks erfolgreich eingesetzt. Zudem können heute bereits einige Knochen-, Hauterkrankungen und Brandverletzungen mit Gewebetransplantationen behandelt werden, die auf Stammzellmedizin basieren.
Die Idee, Krebs vom menschlichen Immunsystem bekämpfen zu lassen, galt schon länger als Hoffnung der Medizin. Erst die Entdeckung der Immun-Checkpoints und der Therapiemöglichkeiten, die sich daraus ergaben, brachte sie wirklich voran. 2018 wurden die Krebsforscher James P. Allison von der University of Texas und Tasuku Honjo von der Universität Kyoto dafür mit dem Nobelpreis für Physiologie oder Medizin ausgezeichnet. Ihre Arbeit ermöglichte die Entwicklung von Medikamenten, die das Immunsystem so weit stärken, dass es Krebszellen effektiver angreifen kann. Nur ein Teil der PatientInnen spricht jedoch bisher auf die Immuntherapie an.
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Amely Schneider
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