In den meisten Krankenhäusern fehlt Fachpersonal – das ist einer der genannten Gründe für die aktuell schlechte finanzielle Lage.
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29 Prozent der Krankenhäuser planen infolge der schlechten wirtschaftlichen Lage, in den kommenden sechs Monaten das eigene Leistungsangebot zu reduzieren. Das bedeutet, dass zum Beispiel Betten gesperrt werden müssen.
24 Prozent gehen davon aus, den Umfang der Leistungen zu reduzieren, also etwa geplante Operationen zu verschieben. 31 Prozent der befragten Einrichtungen sehen sich gezwungen, im kommenden halben Jahr Personal zu reduzieren. Neun Prozent der Krankenhäuser gehen von der Schließung von Standorten aus.
Die Hauptgründe für die möglichen Einschränkungen sind laut Aussage der Befragten nicht refinanzierte Kostensteigerungen (87 %) sowie der Fachkräftemangel (65 Prozent). Zusätzlich verschärfe sich die Lage in etwa einem Viertel der Kliniken durch eine veränderte oder geringere Inanspruchnahme von Leistungen.
Laut dem Krankenhaus-Index gehen aktuell 12 Prozent der Krankenhäuser von Standortschließungen aus. 55 Prozent halten eine Schließung für unwahrscheinlich und die restlichen 33 Prozent können hierzu noch keine Angabe machen.
Bei der Frage nach einer möglichen Schließung von Fachabteilungen ergibt sich ein gleichmäßig Bild: Jeweils rund ein Drittel der Befragten hält dies für wahrscheinlich bzw. für unwahrscheinlich, während ebenso viele Häuser noch keine verlässlichen Angaben machen können.
Schlechte Stimmung in Krankenhäusern und Psychiatrien – das zeigt der aktuelle Krankenhaus-Index des DKI
Auch die wirtschaftliche Lage der Psychiatrien in Deutschland hat sich laut dem aktuellen Index verschlechtert. 48 Prozent stufen die eigene Situation als schlecht und 13 Prozent als sehr schlecht ein. In den Psychiatrien sind die erwarteten Einschränkungen ähnlich gravierend wie in den Allgemeinkrankenhäusern. 35 Prozent der psychiatrischen Einrichtung rechnen mit einem schrumpfenden Leistungsangebot innerhalb der nächsten sechs Monate.
Auch in die Zukunft blicken die Krankenhäuser überwiegend pessimistisch. 44 Prozent gehen von einer weiteren Verschlechterung der Versorgung aus, 11 Prozent von einer „viel schlechteren“. Ein besorgniserregendes Stimmungsbild.
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Sabine Stahl
Die erfahrene Journalistin und Medizin-Redakteurin arbeitet seit 2021 in der doctari-Redaktion und beschäftigt sich am liebsten mit Ratgeber- und Statistikthemen.
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