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Und wie sieht es heute, 100 Jahre später, mit der Gleichberechtigung in der Medizin aus? „Fast 50 Prozent der berufstätigen Ärzt:innenschaft sind Frauen – Tendenz weiter steigend“, schreibt Dr. Christiane Groß, Präsidentin des DÄB, in einem Ausblick, der anlässlich des Jubiläums veröffentlicht wurde.
Allerdings seien nur 13 Prozent der Lehrstühle an deutschen Universitätskliniken mit Frauen besetzt. Auch an der Spitze der Ärztekammern sei nur sehr selten eine Ärztin zu finden. Dabei sei der weibliche Blick in der Führungsebene wichtig und könne Vieles verändern, schreibt Groß. Und der Bedarf für Veränderungen sei nach wie vor da. Groß weist in einem Interview mit dem Ärzteblatt daraufhin, dass die Gleichberechtigung umso mehr verloren gehe, je höher die Hierarchieebene ist.
Nachholbedarf sieht Christiane Groß etwa in der geschlechterspezifischen Medizin, die aktuell noch nicht flächendeckend umgesetzt sei. Bei der Digitalisierung in der Medizin sieht sie die Gefahr, dass diese zu sehr auf Studien basiere, deren Daten von männlichen Versuchstieren und Probanden stammen. Ein weiteres wichtiges Thema für mehr Gleichberechtigung ist die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben – und das für beide Geschlechter.
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Sabine Stahl
Die erfahrene Journalistin und Medizin-Redakteurin arbeitet seit 2021 in der doctari-Redaktion und beschäftigt sich am liebsten mit Ratgeber- und Statistikthemen.
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