Inhalte, Kosten, Anbieter

Weiterbildung Wundmanagement: Alle Infos

Weiterbildung Wundmanagement: Diese Fortbildung wird immer gefragter
Sabine Stahl | 30.1.2025 | Lesedauer: 3 Minuten

Wundversorgung erfordert Fachwissen – die Weiterbildung Wundmanagement macht Pflegefachkräfte zu ExpertInnen in diesem Bereich und hilft den PatientInnen.

Verletzungen, Operationen oder chronische Erkrankungen: Es gibt verschiedene Ursachen für Wunden. So oder so hilft die fachgerechte Versorgung dabei, dass bestehende Wunden schneller heilen. Deshalb gehört die Wundversorgung auch zu den zentralen Aufgaben in der Medizin. Besonders in einer alternden Gesellschaft, in der chronische Wunden wie Dekubitus oder das diabetische Fußsyndrom stetig zunehmen, wird die Expertise in der Wundversorgung immer wichtiger – und mit ihr die Weiterbildung Wundmanagement.

Für wen eignet sich die Wundmanagement-Weiterbildung ?

Die Fortbildung Wundmanagement eignet sich für alle Pflegefachkräfte wie Krankenschwestern, Gesundheits- und Krankenpfleger, für Altenpfleger und Altenpflegerinnen, für MFA sowie Angehörige anderer medizinischer Fachberufe. Sie alle können mit der Ausbildung ihre Kenntnisse in der Wundversorgung vertiefen und erweitern.

Voraussetzung für die Teilnahme an der Weiterbildung ist in der Regel eine abgeschlossene Berufsausbildung in einem der genannten medizinischen Fachberufe. Einige Anbieter verlangen zudem eine mindestens einjährige Berufserfahrung im Bereich der Wundversorgung.

Inhalte der Weiterbildung Wundmanagement

Im Rahmen der Fortbildung lernen Pflegekräfte den fachgerechten Umgang unter anderem mit chronischen Wunden. Dazu gehört das Wissen, wie man der Entstehung chronischer Wunden vorbeugt, den Heilungsverlauf positiv beeinflusst und beschleunigt. Die TeilnehmerInnen werden zudem in Sachen Rechtssicherheit und Wirtschaftlichkeit geschult.

Die Inhalte der Fortbildung im Einzelnen:

  • Verschiedene Formen und Arten von Wunden und deren Behandlung
  • Diagnostik und Wundbeurteilung
  • Dokumentation
  • Fachkenntnisse zur Haut, zu Muskeln und Gefäßen
  • Rechtliche Grundlagen
  • Prophylaxe
  • Hygiene und Infektionsmanagement
  • Lokaltherapeutika, Verbandsmaterialien, Materialkunde
  • Wundauflagen
  • Kompressionstherapie
  • Schmerzmanagement

Wundmanagement: Der praktische Teil der Fortbildung

Neben dem theoretischen Teil umfasst die Weiterbildung auch einen praktischen Teil in Form einer Hospitation. Dieser Teil dauert 16 Stunden und wird in einer geeigneten Einrichtung absolviert, die die Teilnehmerinnen und Teilnehmer entsprechend ihren Interessen selbst auswählen können. Die Hospitation sollte in einer stationären oder ambulanten Einrichtung stattfinden, die schwerpunktmäßig Wundversorgung praktiziert. Im Anschluss verfassen die Pflegekräfte einen schriftlichen Hospitationsbericht.

Abschluss und Zertifikat zur Weiterbildung im Wundmanagement

Am Ende der Weiterbildung müssen die TeilnehmerInnen eine Prüfung ablegen und in der Regel kommt noch eine schriftliche Hausarbeit dazu. Haben die Pflegefachkräfte diese bestanden und die Hospitation abgeschlossen, erhalten sie ein Zertifikat, das fünf Jahre lang gültig ist. Mit dem Sammeln von Fortbildungspunkten verlängert sich die Gültigkeit.

Eine Pflegekraft versorgt die Wunde eines Patienten

Pflegefachkräfte können mit der Weiterbildung

Anbieter und Kosten der Weiterbildung Wundmanagement

Es gibt zahlreiche Anbieter für die Weiterbildung Wundmanagement, sowohl in Präsenz als auch online. Die Kosten variieren dabei je nach Umfang, Art und je nach Anbieter. So bietet beispielsweise die TÜV Rheinland Akademie die Weiterbildung zum „Wundexperten ICW“ an. Der Kurs kostet 1.360 Euro und umfasst 56 Unterrichtseinheiten. Wer noch mehr lernen möchte, kann sich an derselben Akademie zum „Fachtherapeut Wunde“ ausbilden lassen. Diese Weiterbildung kostet 2.670 Euro und umfasst 120 Unterrichtseinheiten.

Auch die Zentrale Akademie für Gesundheitsberufe bietet den Kurs „Wundexperte ICW“ an. Der Kurs richtet sich laut Anbieter auch an Ärzte, Ärztinnen und ApothekerInnen. Die Kosten betragen 995 Euro für den Basiskurs. Als weiterführende Kurs gibt es noch den „Pflegetherapeuten Wunde ICW“ und den „Fachtherapeuten ICW“.

Titelbild: Dall-e

Weitere Fragen zur Weiterbildung Wundmanagement

Wie lange dauert die Weiterbildung zum Wundmanager?

Die Dauer der Weiterbildung kann von Anbieter zu Anbieter variieren. Meist dauert sie 72 Stunden, wobei 56 Stunden Theorie sind und 16 Stunden auf eine Hospitation entfallen.

Wie viel kostet die Weiterbildung zum Wundmanager?

Die Kosten variieren von Anbieter zu Anbieter. Beim TÜV Rheinland beispielsweise kostet die Weiterbildung zum Wundexperte 1.360 Euro.

Was ist höher, Wundmanager oder Wundexperte?

Es gibt je nach Anbieter unterschiedliche Bezeichnungen. Laut ICW werden Pflegefachkräfte zum Wundexperten ausgebildet. Anschließend gibt es noch die aufbauende Ausbildung "Fachtherapeut Wunde". Die Deutsche Diabetes Gesellschaft (DDG) bietet hingegen die Weiterbildung "Fuß- und Wundassistent" an, die 64 Stunden dauert.

Wer darf WundManager werden?

Die Weiterbildung richtet sich an Menschen in medizinischen Berufen, wie Gesundheits- und Krankenpfleger und -innen, OTA, MFA, Podologen und Podologinnen oder Ähnliches.

Kann eine MFA WundManager werden?

Ja, auch MFA können sich zum Wundmanager weiterbilden.

Autor

Sabine Stahl

Die erfahrene Journalistin und Medizin-Redakteurin arbeitet seit 2021 in der doctari-Redaktion und beschäftigt sich am liebsten mit Ratgeber- und Statistikthemen.

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