Fortbildung Pflege

PDL Weiterbildung: Wie wird man PflegedienstleiterIn?

Eine PDL am Tisch mit KollegInnen
Melanie Meißner | 1.11.2024 | Lesedauer: 4 Minuten

Pflegedienstleiter und Pflegedienstleiterinnen tragen viel Verantwortung. Doch wie wird man PDL und welche Fähigkeiten braucht man?

Ohne Pflegedienstleitung (kurz: PDL) geht im Gesundheitswesen genauso wenig wie ohne Ärztinnen, Ärzte und Pflegefachkräfte, denn bei der PDL laufen viele Fäden des Pflegealltags zusammen. Pflegedienstleitungen arbeiten Fortbildungen aus und halten diese. Dazu führen sie Mitarbeitergespräche aller Art: von tränenreichen, ernsten und auch Gesprächen voller Freude ist alles dabei.

PDL kontrollieren pflegerische Abläufe und die Dokumentation. Sie organisieren beispielsweise Dienstpläne, Pflegehilfsmittel, Arztbesuche und vieles mehr. Mit ihrer vielfältigen Arbeit tragen Pflegedienstleiterinnen und -leiter dazu bei, die Lebensqualität der PatientInnen zu verbessern und die Arbeitsbedingungen für das Pflegepersonal zu optimieren.

PDL: Aufgaben und Verantwortungsbereiche

Einer Pflegedienstleitung wird sicher nie langweilig. Oft springt die PDL von der Dienstplangestaltung zu Patientengesprächen oder zur Pflege selbst. Zudem ist die Pflegedienstleitung meist auch verantwortlich für die Rekrutierung, Schulung und Weiterbildung des Pflegepersonals. Hinzu kommt die Qualitätssicherung als ein zentraler Aspekt der Arbeit. Hierfür implementiert die Pflegedienstleitung Maßnahmen zur Verbesserung der Pflegequalität und führt regelmäßige Kontrollen durch.

Wo Menschen miteinander arbeiten, da gibt es manchmal auch Kommunikationsschwierigkeiten. Um diese zu beheben, benötigt eine Pflegedienstleiterin oder ein Pflegedienstleiter viel Fingerspitzengefühl. Er oder sie muss Informationen klar und transparent weitergeben, um Missverständnisse zu vermeiden und eine reibungslose Pflege zu gewährleisten. Richtiges Zuhören, Taktgefühl sowie Fairness beim Handeln und Kommunizieren sind entscheidend für den Erfolg der Arbeit. Zu den Aufgaben einer PDL gehört es zudem, Mitarbeitergespräche zu führen, etwa Krankenrückkehrgespräche oder nach der Elternzeit, regelmäßige Dienstberatungen der Teams, Motivationsgespräche, Abmahnungs- sowie Kündigungsgespräche. Auch bei Mobbingvorfällen ist die PDL gefragt.

In vielen Pflegeeinrichtungen ist die PDL auch für die finanzielle Planung und das Budget des Pflegebereichs verantwortlich. Die PDL erstellt auch die Einsatzpläne des Pflegepersonals und stellt sicher, dass die Pflege der Patientinnen und Patienten ausreichend gedeckt ist.

PDL sitzt im Büro vor einem Computer

PDL Weiterbildung: Welche Voraussetzungen gelten?

Um Pflegedienstleitung zu werden, ist in der Regel eine abgeschlossene Ausbildung in der Altenpflege, Gesundheits- und Krankenpflege oder Kinderkrankenpflege erforderlich. Sie bildet die Grundlage für die spätere Tätigkeit. Nach der Ausbildung ist eine spezifische Weiterbildung zur PDL erforderlich. Diese dauert in der Regel ein Jahr und vermittelt sowohl theoretisches Wissen als auch praktische Fertigkeiten, die für die Leitung einer Pflegeeinrichtung notwendig sind.

Manche Einrichtungen nehmen aber auch Pflegekräfte mit anderen fachspezifischen Weiterbildungen als Pflegedienstleitungen. Das können z. B. Weiterbildungen zum Fachwirt für Gesundheits- und Soziales sein oder auch Bachelorabsolventen aus den Bereichen Gesundheitsmanagement, Pflegewissenschaften oder Gesundheitsökonomie.

PDL-Weiterbildung: Inhalte

Die Fortbildung zur Pflegedienstleitung beinhaltet unter anderem folgende Bereiche und Kompetenzen:

  • Mitarbeiterführung
  • Qualitätsmanagement
  • rechtliche Inhalte
  • Kommunikationstechniken
  • Konfliktmanagement

Welche Soft Skills sind für die Weiterbildung zur PDL wichtig?

Für eine erfolgreiche Tätigkeit als PDL sind bestimmte persönliche Eigenschaften unerlässlich wie etwa Führungsstärke, Empathie, Organisationsfähigkeit und Kommunikationsstärke. Die Fähigkeit, das Pflegepersonal zu motivieren und zu leiten, ist grundlegend. Einfühlungsvermögen ist entscheidend, um auf die Bedürfnisse der PatientInnen und MitarbeiterInnen einzugehen. Empathische Führung fördert ein positives Arbeitsklima und eine hohe Mitarbeiterzufriedenheit. Zufriedene PatientInnen und MitarbeiterInnen sind das Zahnrad eines erfolgreichen Gesundheitsunternehmens. Die PDL muss in der Lage sein, verschiedene Aufgaben zu koordinieren und Prioritäten zu setzen. Eine klare und offene Kommunikation ist notwendig, um alle Beteiligten einzubinden und Probleme zu lösen.

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Mit welchen Herausforderungen ist eine PDL konfrontiert?

Der Fachkräftemangel in der Pflege ist eine der größten Herausforderungen. PDL müssen oft kreative Lösungen finden, um ausreichend qualifiziertes Personal zu gewinnen und zu halten. Dies kann durch gezielte Rekrutierungsstrategien und ein positives Arbeitsklima erreicht werden.

Die ständige Anpassung an gesetzliche Vorgaben und Qualitätsstandards erfordert ein hohes Maß an Engagement und Fachwissen. PDL müssen regelmäßig Schulungen besuchen, um auf dem neuesten Stand zu bleiben. Gerade in der heutigen Zeit steht die Pflege einem heftigen Wandel gegenüber, vor allem aus politischer Sicht.

Körperliche und seelische Belastungen von PDL

Die Arbeit als PDL kann sowohl physische als auch psychische Belastungen mit sich bringen. Physische Belastungen ergeben sich häufig aus langen Arbeitszeiten, der Notwendigkeit, zwischen verschiedenen Bereichen der Einrichtung zu wechseln und dem Umgang mit den körperlichen Anforderungen der Pflege.

Zudem kann die Arbeit in der Pflege emotional belastend sein. Psychische Belastungen entstehen durch die Verantwortung für das Wohl der PatientInnen und die Führung des Pflegepersonals. Der Pflegemangel und hohe Krankheitsausfälle beim Stammpersonal sowie veraltete Strukturen im Unternehmen können sehr belastend sein. Stress und Burn-out sind daher häufige Themen, mit denen PDLs konfrontiert sind.

Welche Karrieremöglichkeiten haben PDL?

Nach einigen Jahren Berufserfahrung kann eine PDL in höhere Managementpositionen aufsteigen, wie beispielsweise zur Bereichsleitung oder Einrichtungsleitung. Zudem gibt es Möglichkeiten, sich in spezialisierten Bereichen wie Qualitätsmanagement oder der Ausbildung von Pflegepersonal weiterzubilden.

Eine Karriere als PDL kann auch den Weg in die Forschung oder in die Lehre eröffnen. Durch kontinuierliche Weiterbildung und das Sammeln von Erfahrungen im Managementbereich kann eine PDL auch in beratenden Funktionen tätig werden. Dieser Weg ist für die Zukunft der Pflege unbezahlbar wichtig.

PDL Gehalt: Wie viel verdient man in der Pflegedienstleitung?

Das Gehalt einer PDL variiert je nach Region, Einrichtung und beruflicher Erfahrung. Im Durchschnitt liegt das Jahresgehalt einer PDL zwischen 45.000 und 65.000 Euro brutto. Laut Entgeltatlas der Bundesagentur für Arbeit verdient ein Pflegedienstleiter oder eine Pflegedienstleiterin im Median 4.964 Euro pro Monat (brutto). In größeren Einrichtungen oder bei zusätzlicher Verantwortung kann das Gehalt auch höher ausfallen.

Zusammenfassung

Die Rolle der Pflegedienstleitung ist herausfordernd und vielseitig. Sie erfordert sowohl fachliche Qualifikationen als auch persönliche Stärken. In Anbetracht der wachsenden Nachfrage nach Pflegeleistungen und der sich verändernden Rahmenbedingungen im Gesundheitswesen bieten sich für PDLs vielversprechende Karrieremöglichkeiten.

Titelbild: iStock/Fatcamera

Autor

Melanie Meißner

Examinierte Gesundheits- und Krankenpflegerin mit einem B. A. in Gesundheitsökonomie und viel Erfahrung als Pflegedienstleitung. Als Autorin teilt sie ihr umfangreiches praktisches Wissen aus dem Pflegebereich mit einem breiten Publikum.

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