Bei einem Schlaganfall rückt dieses Fahrzeug aus, ein STEMO-Mobild
picture alliance/dpa | Monika Skolimowska
NotfallsanitäterInnen belegen im Rettungsdienst die höchste nicht-ärztliche Qualifikation. Sie haben eine umfangreiche, dreijährige Ausbildung absolviert. Erst vor rund zehn Jahren entstand das eigenständige Berufsbild des Notfallsanitäters und der Notfallsanitäterin, da der bisherige Beruf des Rettungsassistenten als veraltet galt.
Die Aufgaben von NotfallsanitäterInnen bestehen darin, sich um die medizinische Erstversorgung zu kümmern und den Patiententransport von der Notfallstelle zum Krankenhaus zu überwachen. In fast allen Bundesländern muss mindestens ein Notfallsanitäter oder eine Notfallsanitäterin im Rettungswagen in der Notfallrettung mitfahren.
Nach ihrem staatlichen Abschluss dürfen NotfallsanitäterInnen intravenöse Zugänge legen, Medikamente spritzen oder Atemwege mit Hilfsmitteln sichern. Seit 2021 dürfen NotfallsanitäterInnen bis zum Eintreffen der NotärztInnen oder bei einer telemedizinischen Zuschaltung eigenverantwortlich invasiv handeln. Seit 2023 ist ihnen zudem erlaubt, auch ohne ärztliche Anordnung Schmerz- und Betäubungsmittel zu verabreichen, um eine Lebensgefahr oder wesentliche Folgeschäden von PatientInnen abzuwenden.
Die Ausbildung zum Notfallsanitäter oder zur Notfallsanitäterin umfasst rund 2.000 Unterrichtsstunden an einer staatlich anerkannten Berufsfachschule. Dazu kommen noch Lehrgänge in einem geeigneten Krankenhaus und in einer Lehrrettungswache. Die Ausbildung endet mit einer staatlichen Abschlussprüfung.
Bis Ende 2013 gab es den Beruf des Rettungsassistenten, der Rettungsassistentin als einzigen Beruf im Rettungsdienst mit staatlicher Anerkennung. Dann wurde der Beruf mit zweijähriger Ausbildungszeit abgeschafft und durch den des Notfallsanitäters ersetzt. Gelernte Rettungsassistenten können über eine Weiterbildung und Ergänzungsprüfung die Berufsbezeichnung NotfallsanitäterInnen erlangen. Doch auch wenn es die Ausbildung bereits seit mehr als zehn Jahren nicht mehr gibt, ist die Bezeichnung Rettungsassistent nach wie vor weit verbreitet und wird umgangssprachlich häufig verwendet.
Wer Rettungssanitäter oder Rettungssanitäter werden möchte, muss die Grundlagen der Notfallmedizin erlernen. Die Ausbildung umfasst Lehrgänge in den Bereichen Anatomie, Physiologie, Notfallmedizin, Rettungs- und Transporttechnik, Anästhesie, Intensivstation und Notfallaufnahme.
Häufig sind RettungssanitäterInnen die verantwortlichen Personen bei Krankentransporten und übernehmen hier die Betreuung der Patientinnen und Patienten. Alternativ werden Rettungssanitäter als Fahrer im Rettungsdienst eingesetzt und unterstützen vor Ort den Notfallsanitäter etwa die Vorbereitung einer Intubation oder andere Rettungsmaßnahmen. Die Ausbildung zum Rettungssanitäter baut teilweise auf der zum Rettungshelfer auf. Beim Roten Kreuz müssen nach dem Rettungshelfer ein Klinikpraktikum sowie 120 Unterrichtsstunden absolviert werden, um Rettungssanitäter zu werden.
Die Qualifikation Rettungshelfer oder Rettungshelferin ist von Land zu Land unterschiedlich geregelt und bildet den Einstieg in die Welt des Rettungsdienstes. Zu den Aufgaben der Rettungshelfer und -helferinnen gehört es, Krankentransporte zu begleiten. In manchen Städten und Kommunen werden sie aber auch als Ergänzungskraft zu Rettungssanitätern, Rettungsassistenten und Notärzten eingesetzt.
RettungshelferInnen belegen in den meisten Organisationen und Ländern einen mehrwöchigen Lehrgang und schließen diesen mit einer Prüfung sowie einem mehrwöchigen Praktikum ab. Beim Roten Kreuz Baden-Württemberg etwa dauert die Ausbildung vier Wochen und umfasst 160 Unterrichtsstunden. Zudem muss ein zweiwöchiges Praktikum in einer Rettungswache absolviert werden.
SanitäterInnen zählen zwar zum medizinischen Personal, aber nicht zum Rettungsfachpersonal. Die Bezeichnung an sich ist nicht geschützt. Die meisten SanitäterInnen haben bei einer Hilfsorganisation oder der Bundeswehr eine spezielle Ausbildung durchlaufen und werden nur vereinzelt bei Veranstaltungen oder im Rettungswesen eingesetzt werden.
Wer sich für eine Karriere im Rettungsdienst interessiert, startet häufig mit der Qualifikation zum Rettungshelfer. Die höchste, nicht-ärztliche Ausbildung im Rettungsdienst ist die dreijährige Ausbildung zum Notfallsanitäter oder zur Notfallsanitäterin, ein Beruf mit weitreichenden Kompetenzen im Bereich von ersten Rettungsmaßnahmen.
In den vergangenen Jahren ist die Zahl der im Rettungsdienst hauptberuflich Beschäftigten stark angestiegen, von 50.000 im Jahr 2011 auf 85.000 Rettungskräfte im Jahr 2021, wie das Statistische Bundesamt meldet. Im Gegensatz zur Pflege ist der Rettungsdienst überwiegend männlich (66 % Männer).
Titelbild: iStock.com/huettenhoelscher
Fabian Hoberg
Sie koordiniert, organisiert und oft hört sie einfach nur zu: die Pflegedienstleitung, ein spannender Beruf mit Perspektive.
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