Definition, Aufgaben, Chancen

PDL: Was macht eigentlich eine Pflegedienstleitung?

PDL: Eine Pflegedienstleitung spricht häufig auch mit Angehörigen.
Melanie Meißner | 14.11.2024 | Lesedauer: 3 Minuten

Sie koordiniert, organisiert und oft hört sie einfach nur zu: die Pflegedienstleitung, ein spannender Beruf mit Perspektive.

Pflegedienstleitungen (kurz: PDL) haben einen abwechslungsreichen Beruf mit einer Vielzahl an Aufgaben und Herausforderungen. Zu den häufigsten Tätigkeiten von PDL zählen:

  • Mitarbeitersitzungen,
  • Qualitätssicherungsmaßnahmen,
  • die Kommunikation mit Angehörigen und externen Dienstleistern
  • die Dokumentation
  • sowie die Weiterbildung der Pflegekräfte.

Wie sieht der typische Arbeitsalltag einer PDL aus?

Der Alltag einer PDL variiert von Einrichtung zu Einrichtung. Regelmäßige Besprechungen mit dem Pflegepersonal sind jedoch unerlässlich, um Informationen auszutauschen, Probleme zu besprechen und Lösungen zu finden. Diese Meetings sind auch eine Gelegenheit, um die Teammotivation zu fördern und Rückmeldungen zu geben. Diese Besprechungen sollten mindestens einmal im Monat stattfinden.

Darüber hinaus führt eine PDL regelmäßige Pflegevisiten durch, um die Einhaltung von Qualitätsstandards zu überprüfen. Dies umfasst die Analyse von Pflegeberichten und die Evaluierung von Pflegeprozessen. Anhand dieser Daten werden gegebenenfalls Anpassungen vorgenommen, um die Pflegequalität zu verbessern.

Hierbei gibt es vorgeschriebene Zeiträume, in denen dies geschehen sollte, plus in jedem Unternehmen individuelle Dokumente zur Überprüfung. Diese Dokumente werden nach Qualitätsstandards und Ansprüchen des medizinischen Dienstes der Krankenkassen (MDK) erstellt. Die Begleitung des MDK bei der Überprüfung gehört ebenfalls zu den Aufgaben einer Pflegedienstleitung.

Weitere Aufgaben einer PDL: Dokumentation und Kommunikation

Die sorgfältige Dokumentation von Pflegeprozessen und -ergebnissen ist unerlässlich. Dies dient nicht nur der Qualitätssicherung, sondern ist auch rechtlich relevant. Dabei hat die Pflegedokumentation Urkunden-Charakter. Generell gilt im Pflegebereich: Was nicht dokumentiert wurde, wurde nicht gemacht.

Pflegedienstleitungen stehen in engem Kontakt mit den Angehörigen ihrer PatientInnen. Dabei werden diese über den Gesundheitszustand der PatientInnen informiert und mögliche Fragen werden beantwortet. Eine empathische und verständliche Kommunikation mit den Angehörigen ist hierbei besonders wichtig, ebenso wie ein zeitnahes Handeln, um mögliche Probleme zu lösen.

Ein wichtiger Bestandteil des Arbeitsalltags einer PDL ist zudem die Organisation und Durchführung von Schulungen und Fortbildungen für Pflegekräfte. Dies hilft, die fachlichen Kenntnisse aktuell zu halten und die Qualität der Pflege zu sichern. Die Erstellung der Fortbildungsinhalte kann ebenfalls Aufgabe von PDLs sein.

PDL sitzt im Büro vor einem Computer

Als PDL hält man viele Fäden des Pflegealltags in Händen.

In welchen Bereichen kann eine PDL arbeiten?

Pflegedienstleitungen finden sich in unterschiedlichen Einrichtungen des Gesundheitswesens. Zu den häufigsten Arbeitsbereichen zählen Krankenhäuser, Kliniken, Pflegeheime und Rehabilitationszentren. PDL können aber auch in der Tagespflege, im Betreuten Wohnen, bei ambulanten Pflegediensten, in der Intensiv- und Assistenzpflege sowie in Wohngruppen arbeiten.

Wie beeinflusst die Digitalisierung die Arbeit einer PDL?

Die Digitalisierung revolutioniert die Pflegebranche. Moderne Technologien, wie elektronische Dokumentationssysteme und Telemedizin, verändern die Arbeitsweise der PDL. Diese Technologien ermöglichen eine effizientere Kommunikation und Dokumentation, erfordern jedoch auch eine entsprechende Schulung des Personals.

Die Implementierung neuer Technologien bringt sowohl Herausforderungen als auch Chancen mit sich. PDLs müssen sich kontinuierlich mit den neuesten Entwicklungen auseinandersetzen und deren Integration in den Arbeitsalltag begleiten. Dazu gehört auch die Schulung des Pflegepersonals im Umgang mit neuen Tools und Software. Auch die Einführung von neuen Pflegehilfsmitteln revolutioniert den Pflegealltag und dessen Einführung und Begleitung machen die Unterstützung der PDL unerlässlich.

Welche beruflichen Perspektiven hat man als PDL?

Die Nachfrage nach qualifizierten PDLs ist aufgrund des steigenden Bedarfs an Pflegeleistungen hoch. Die Alterung der Gesellschaft und die damit steigende Pflegebedürftigkeit führen dazu, dass gut ausgebildete PDLs auf dem Arbeitsmarkt sehr gefragt sind. Diese positive Entwicklung bietet vielversprechende Berufsperspektiven für alle Pflegekräfte, die über eine entsprechende Weiterbildung nachdenken.

Die Arbeitsmarktsituation im Pflegebereich ist krisensicher, und die Beschäftigungsaussichten für PDL sind durchweg positiv. Die Möglichkeit zur Spezialisierung und die zunehmende Bedeutung von Führungskompetenzen machen diesen Beruf attraktiv. 

Titelbild: iStock.com/Ridofranz

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Weitere Fragen

Was macht eine Pflegedienstleitung?

Einer Pflegedienstleitung hat viele Aufgaben, oft springt sie von der Dienstplangestaltung zu Patientengesprächen oder zur Pflege selbst. Weitere Aufgaben sind die Rekrutierung, Schulung und Weiterbildung des Pflegepersonals

Welche Ausbildung braucht man als Pflegedienstleitung?

Wichtig ist eine abgeschlossene Berufsausbildung in der Pflege, als als Gesundheits- und KrankenpflegerIn, als AltenpflegerIn oder als Gesundheits- und KinderkrankenpflegerIn. Nach der Ausbildung ist eine spezifische Weiterbildung zur PDL erforderlich.

Wie viel verdient man als Pflegedienstleitung?

Laut dem Entgeltatlas der Bundesagentur für Arbeit verdient eine Pflegedienstleitung im Monat 4.964 Euro brutto (Median).

Autor

Melanie Meißner

Examinierte Gesundheits- und Krankenpflegerin mit einem B. A. in Gesundheitsökonomie und viel Erfahrung als Pflegedienstleitung. Als Autorin teilt sie ihr umfangreiches praktisches Wissen aus dem Pflegebereich mit einem breiten Publikum.

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