Was Ekel auslöst, ist individuell unterschiedlich. Was die eine schockt, stört den anderen gar nicht
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Daher ist es für Pflegekräfte entscheidend, geeignete Strategien zu finden, um Ekel auslösende Situationen besser zu bewältigen.
Regelmäßige Gespräche über belastende Situationen helfen beim Umgang mit Ekelgefühlen
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Arbeitgeber sollten Pflegekräften ausreichendes Schutzmaterial zur Verfügung stellen, wie Handschuhe, Händedesinfektionsmittel oder Duftneutralisatoren. Das Rotationsprinzip, bei dem Aufgaben innerhalb des Teams regelmäßig gewechselt werden, kann eine Erholungsphase ermöglichen und Abstand zu belastenden Situationen schaffen. Eine weitere unterstützende Maßnahme wäre die Einrichtung von Entspannungsräumen mit Massagesesseln oder entspannender Musik, um kurzfristige Auszeiten zu ermöglichen.
Supervisionen, Umfragen zur Arbeitszufriedenheit oder Feedbackgespräche bieten Pflegekräften die Möglichkeit, offen über Ekel und belastende Situationen zu sprechen und sich gegenseitig zu unterstützen. Der Austausch trägt dazu bei, die Arbeit zu erleichtern und die Arbeitsatmosphäre zu verbessern.
Tabuthemen bleiben zwar in gewissem Maße bestehen, doch es ist wichtig, offen über belastende Erfahrungen wie Ekel zu sprechen. Professionelle Pflege bedeutet, sich solchen Situationen zu stellen. Ekel ist ein Gefühl, das im Pflegealltag niemals vollständig verschwindet. Der professionelle Umgang damit ist jedoch entscheidend – nicht nur für das Wohl der PatientInnen, die auf eine bestmögliche Versorgung angewiesen sind, sondern auch für das Wohlbefinden der Pflegekräfte.
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Melanie Meißner
Examinierte Gesundheits- und Krankenpflegerin mit einem B. A. in Gesundheitsökonomie und viel Erfahrung als Pflegedienstleitung. Als Autorin teilt sie ihr umfangreiches praktisches Wissen aus dem Pflegebereich mit einem breiten Publikum.
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