Wer im Job viel steht oder geht, hebt oder schiebt, braucht gute Schuhe. Sie schützen vor Verletzungen und verbessern den Komfort. Doch wie finden Pflegekräfte den perfekten Schuh?
10.000 Schritte: Was Menschen mit Bürojobs nur mit Anstrengung nach Feierabend erreichen können, haben Pflegekräfte am Ende ihres Arbeitstages oft bereits erledigt. Von Zimmer zu Zimmer, von Patientin zu Patient – um das auf Dauer durchhalten zu können, müssen Pflegende auf gute Schuhe achten. Sie erhöhen bei den täglichen Kilometern nicht nur den Komfort, sie schützen auch vor Stürzen und vor Verletzungen wie Zerrungen, Bänderrissen oder Frakturen. Doch welcher Schuh ist der Richtige für die Pflege und worauf muss man beim Kauf achten? Das beantworten wir in unserem Ratgeber.
Wer beim typischen Schuh für Pflegekräfte an die klassischen Crocs mit Riemchen an den Fersen denkt, sollte besser umdenken. Denn die Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (BWG) rät aus Sicherheitsgründen von hinten offenen Schuhen ab. In der speziell für Pflegende zusammengetragenen Checkliste spricht sich die BWG für Schuhe aus, die hinten und vorne geschlossen sind. Vorne geschlossene Schuhe schützen vor Verletzungen der Zehen, etwa wenn Rollstühle oder Betten geschoben werden oder wenn etwas Schweres oder Spitzes auf den Fuß fällt.
An der Ferse geschlossene Schuhe dienen ebenfalls der Sicherheit der Pflegekräfte. Denn wer viel läuft, muss oft auch schnell laufen, stoppen, sich umdrehen. Um den Rücken beim Heben, Tragen oder Umlagern von PatientInnen zu schonen, ist Beinarbeit wichtig. Pflegekräfte lernen deshalb, lieber gegrätscht zu stehen, anstatt sich zu bücken. In all diesen Fällen sind gutsitzende Schuhe und eine hohe Standfestigkeit wichtig, um nicht umzuknicken oder den Fuß zu verdrehen. Bei Schuhen mit Fersenriemen fehlt jedoch vor allem der seitliche Halt.
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Der Pflegeberuf ist körperlich fordernd. Dennoch müssen die Fachkräfte bis zum Ende ihrer Schicht fit sein, um auch dann noch adäquat hilfsbedürftige Menschen versorgen und im Notfall schnell eingreifen zu können. Die richtigen Schuhe unterstützen die Pflegekräfte dabei, nach fünf, sechs oder sieben Stunden Dienst über die Krankenhausflure eilen zu können. Wie? Sie dämpfen und federn und schützen somit den Fuß und schonen die Gelenke. Der richtige Schuh kann auch dazu beitragen, einen Fersensporn zu verhindern oder die damit verbundenen Schmerzen zu lindern.
„Meine ersten Gehversuche im Pflegebereich habe ich auf Pantoletten getätigt“, berichtet Intensivpfleger Oliver Lausegger. Anfangs kam er damit gut zurecht, doch irgendwann wurde die anhaltend hohe Arbeitsbelastung zu viel und er bekam einen Fersensporn. Allen KollegInnen, die ebenfalls daran leiden oder nach ihrer Schicht schmerzende Füße haben, empfiehlt Oliver, sich an einen Facharzt oder eine Fachärztin, also an OrthopädInnen oder an SportmedizinerInnen, zu wenden. Diese oder dieser kann ein Rezept ausstellen, mit dem Pflegekräfte sich bei orthopädischen SchuhtechnikerInnen Einlagen für Arbeitsschuhe fertigen lassen können. „Bis zu zwei Paar pro Jahr sind möglich“, sagt Oliver. Zudem übernehme die Krankenkasse einen Großteil der Kosten. „Eine Verlängerung des Rezeptes für das Folgejahr ist dann beim Hausarzt möglich.“
privat
In Klinken und Krankenhäusern spielt Hygiene eine wichtige Rolle. Für den richtigen Pflegeschuh bedeutet das: Er sollte eine geschlossene Oberfläche haben, wasserabweisend und leicht zu reinigen sein. Ein Grund für Oliver, auf spezielle, geschlossene Crocs zu setzen. Denn sie kann er zur Reinigung auch mal einem „Incidin-Tauchbad“ unterziehen, wie er erklärt.
Das viele Stehen und Gehen während einer Schicht im Krankenhaus belastet die Füße. Gute Schuhe können dies etwas reduzieren. Deshalb ist es für Pflegekräfte besonders wichtig, Schuhe zu tragen, die für ihre hohen Anforderungen gemacht wurden. Dabei sind folgende Aspekte besonders wichtig.
Pflegefachkräfte eilen den ganzen Tag durch Pflegeeinrichtungen und Klinken, um anderen zu helfen. Dabei dürfen sie jedoch ihre eigene Gesundheit nicht vergessen – angefangen bei der Wahl des richtigen Schuhs. Hochwertige Schuhe für Pflegende sind bequem, schützen vor unterschiedlichen Verletzungen und sind einfach zu reinigen.
Titelbild: iStock.com/Lisa-Blue
Sabine Stahl
Die erfahrene Journalistin und Medizin-Redakteurin arbeitet seit 2021 in der doctari-Redaktion und beschäftigt sich am liebsten mit Ratgeber- und Statistikthemen.
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