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Wer einmal Oberärztin oder Oberarzt werden möchte, muss Medizin studieren und die Weiterbildung zum Facharzt absolvieren. Anschließend fehlt für den Titel theoretisch nur noch Berufserfahrung und die Beförderung durch den Arbeitgeber. Aufgrund eines vielerorts herrschenden Oberarzt-Mangels mit entsprechend vielen offenen Oberarztstellen, werden junge FachärztInnen teilweise bereits Monate nach der Facharztausbildung befördert. Im Zweifel sind sie dann noch nicht auf ihre neuen Aufgaben vorbereitet und müssen sich sehr autark einarbeiten.
Ein Facharzt sollte über mehrere Jahre Erfahrung in seinem Bereich verfügen und sich durch herausragende Leistungen für eine offene Oberarztstelle qualifizieren. Oft wünscht sich der Arbeitgeber auch, dass der angehende Oberarzt in der Forschung tätig ist. Universitätskliniken wie die Charité fordern von BewerberInnen, die Oberarzt werden möchten, häufig eine Habilitation. Alternativ akzeptiert die Charité auch eine Promotion plus mindestens fünf Publikationen in „peer-reviewed Journals“.
Der Oberarzt berichtet an den leitenden Oberarzt oder direkt an den Chefarzt der Klinik oder des Medizinischen Versorgungszentrums. Wer eine Karriere als Chefarzt anstrebt, muss zunächst Oberarzt werden und später als leitender Oberarzt arbeiten. Da die Zahl der Chefarztstellen sehr begrenzt ist, entscheiden sich OberärztInnen später häufig für eine Niederlassung und eine eigene Praxis.
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Der Schritt vom Facharzt zum Oberarzt bedeutet eine weitere Spezialisierung, wachsendes Fachwissen durch Weiterbildungsmaßnahmen und mehr Berufserfahrung. Im alltäglichen Klinikbetrieb führt der Oberarzt bei der PatientInnenbetreuung die regelmäßig stattfindende Oberarztvisite durch und behandelt komplexe Krankheitsbilder.
Neben der medizinischen Verantwortung übernimmt ein Oberarzt auch die Verantwortung im personellen Bereich. Das heißt: Seine Aufgaben werden zunehmend strategischer und weniger operativ. Er betreut das medizinische Personal seiner Abteilung oder seines Bereichs inklusive aller Personalfragen. Hierzu gehört auch die Verantwortung für die Weiterbildung der ihm unterstellten AssistenzärztInnen. Aber auch Budgetfragen, Qualitätsmanagement sowie OP-Pläne können zu den neuen Aufgaben gehören. Zudem fungieren OberärztInnen regelmäßig als HintergrundärztInnen bei Bereitschaftsdiensten.
Oberarzt werden bedeutet nicht nur wachsendes Renommee, sondern auch mehr Gehalt. Generell stehen Oberärzte im Gehaltsranking einer Klinik sehr weit oben. Das Gehalt eines Oberarztes kann jedoch erheblich variieren. Es hängt von der Berufserfahrung, vom Standort, von der Art der Einrichtung und vom Fachgebiet ab. So kann das Gehalt eines Oberarztes von 5.000 Euro bis zu 10.000 Euro pro Monat schwanken. Je nach Berufserfahrung und Fachgebiet kann ein Oberarzt auch mehr als 150.000 Euro pro Jahr verdienen. Ein Chirurg verdient beispielsweise deutlich mehr als ein Oberarzt in der Geriatrie.
Laut Tarifvertrag des Marburger Bundes werden Oberärzte gemäß der Entgeltgruppe III vergütet. Das bedeutet, ein Oberarzt im kommunalen Krankenhaus verdient im Jahr 2021 in seinem ersten Berufsjahr 7.761,27 Euro pro Monat. An einer Uni-Klinik sind es im ersten Jahr 8.164,68 Euro. An privaten Kliniken kann das Gehalt über denen im Tarifvertrag vereinbarten Entgelten liegen.
Gehaltsentwicklung | 1. Jahr | 4. Jahr | 7. Jahr |
---|---|---|---|
Entgeltstufe III | 7.761,27 Euro | 8.217,43 Euro | 8.870,03 Euro |
Gehaltsentwicklung | 1. Jahr | 4. Jahr | 7. Jahr |
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Vergütung gemäß Ä3 | 8.164,68 Euro | 8.644,57 Euro | 9.331,05 Euro |
Gehaltsentwicklung | 1. Jahr | 4. Jahr | 7. Jahr |
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Vergütung Oberarzt | 7.630,00 Euro | 8.065,00 Euro | 8.470,00 Euro |
Hinweis: Tarifsituation und Vergütungspraxis verändern sich regelmäßig und sind stark vom Einzelfall abhängig. Weiterführende Informationen zum Einkommen bieten statistische Dienste wie statista oder destatis, Berufs- oder Fachverbände oder Entgelttabellen für die einzelnen Tarifverträge.
Wer Oberarzt wird, kann in vielen Bereichen arbeiten. Oberärztinnen und Oberärzte gibt es in allen Krankenhäusern, Kliniken, Sanatorien oder Medizinischen Versorgungszentren. Der Oberarzt fungiert dabei als Leiter der ihm unterstellten Abteilung. Er verfügt über ein komplexes Fachwissen und ist in allen Bereichen einer Klinik zu finden, wie beispielsweise:
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Sabine Stahl
Die erfahrene Journalistin und Medizin-Redakteurin arbeitet seit 2021 in der doctari-Redaktion und beschäftigt sich am liebsten mit Ratgeber- und Statistikthemen.
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