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Bewerbung als Arzt: Tipps für das Bewerbungsschreiben

Arzt sitzt am Laptop
Juliane Beckmann | 8.1.2025 | Lesedauer: 5 Minuten

Jobwechsel geplant? Mit unseren praxisnahen Tipps für den nächsten Karriereschritt gelingt eine überzeugende Bewerbung als Arzt oder Ärztin.

Der Entschluss für einen Jobwechsel steht fest, und auch die passende neue Arztstelle ist bereits in Aussicht? Jetzt gilt es, mit einer überzeugenden Bewerbung als Arzt oder Ärztin den nächsten Schritt auf dem Karriereweg zu meistern. In diesem Artikel zeigen wir, worauf es wirklich ankommt, und geben wertvolle und praxisnahe Tipps. 

Bewerbung als Arzt/Ärztin: Besondere Anforderungen

Im medizinischen Bereich gelten bei Bewerbungen besondere Anforderungen. Neben formalen Qualifikationen wie der Approbation oder Facharztausbildung liegt der Fokus auf den beruflichen Erfahrungen und den Zusatzqualifikationen. Soft Skills wie Empathie, Kommunikationsfähigkeit und Teamarbeit spielen ebenfalls eine zentrale Rolle in der Bewerbung.

„Die Krankenhausreform und die damit geforderte medizinische Spezialisierung erhöhen die Nachfrage nach belegbaren Qualifikationen. Diese müssen sich klar und präzise im Lebenslauf wiederfinden“, sagt Elisabeth Rother, Recruiterin im Team Permanent Placement bei doctari. 

Das ideale Anschreiben zu verfassen, ist einfacher als man denkt – mit unseren Tipps.

Bewerbungsschreiben an Karrierestufe anpassen 

Die Anforderungen an eine Bewerbung als Arzt oder Ärztin hängen auch von der bereits erreichten Karrierestufe ab. BerufsanfängerInnen heben im Bewerbungsschreiben Studium, Praktisches Jahr (PJ) und Famulaturen hervor. Soft Skills wie Teamfähigkeit und Belastbarkeit sollten ebenfalls thematisiert werden. Berufsspezifische Praktika, passende Ehrenämter oder Hobbys können angegeben werden, wenn sie das Interesse am Fachgebiet unterstreichen.  

Für FachärztInnen sind die Darstellung der individuellen Spezialisierung und die Hervorhebung einschlägiger Berufserfahrungen von zentraler Bedeutung. Neben den fachlichen Schwerpunkten sollten Weiterbildungen und der Umgang mit besonderen medizinischen Verfahren klar benannt werden. Ebenso empfiehlt es sich, operative oder diagnostische Fähigkeiten zu erwähnen, die im Rahmen der angestrebten Position erweitert oder vertieft werden können, da dies die persönliche Motivation unterstreicht. Forschungstätigkeiten und wissenschaftliche Publikationen dienen zudem als Nachweis für fachliche Expertise und das Engagement in der Weiterentwicklung der medizinischen Praxis.  

Für Bewerbungen auf eine oberärztliche oder noch höhere Position sind darüber hinaus Führungskompetenzen und Erfahrungen im Management unverzichtbar. Die Leitung eines Teams, Organisation von Abläufen (etwa die Begleitung von Zertifizierungsverfahren) sollten betont werden. Beispiele aus der bisherigen Tätigkeit, wie die erfolgreiche Umsetzung von Projekten oder die Optimierung von Prozessen, geben einen Einblick in die Fähigkeit, sowohl medizinisch als auch organisatorisch Verantwortung zu übernehmen. 

Das sollte eine Bewerbung als Arzt enthalten 

1. Lebenslauf 

Das erste, das sich potenzielle Arbeitgeber anschauen, ist der Lebenslauf des Arztes oder der Ärztin. Dieser sollte klar strukturiert und maximal zwei Seiten lang sein. Ein Lebenslauf für ÄrztInnen ist am besten in Abschnitte aufgeteilt wie „Persönliche Daten“, „Berufserfahrung“, „Weiterbildungen“ und „Studium“.

Die Darstellung erfolgt antichronologisch, also mit der aktuellen Position beginnend. Die angegebene Berufserfahrung hebt konkrete Verantwortungsbereiche und besondere Leistungen hervor. Beispiele dafür können die Anzahl von durchgeführten Operationen oder die Leitung von Projekten sein.

2. Anschreiben 

Passt der Lebenslauf, schauen Entscheider als nächstes auf das Anschreiben. Hier geht es darum, die eigene Motivation und die Eignung für die Stelle auf maximal einer Seite überzeugend darzustellen. Idealerweise richten Sie sich mit der Anrede direkt an den Entscheider (z. B. den Chefarzt oder die Chefärztin der Abteilung oder den ärztlichen Leiter eines MVZ). Oft finden sich die zuständigen Ansprechpartner auch in den Stellenanzeigen.

Der Einstieg sollte prägnant sein, das Interesse der Lesenden wecken und auf die Klinik, Praxis oder Einrichtung eingehen. Vermeiden Sie allgemeine Einleitungen wie „Hiermit bewerbe ich mich…“. Stattdessen könnten Sie sich direkt auf die Einrichtung beziehen oder Ihre beruflichen Ziele betonen: 

  • „Ihre Klinik ist bekannt für die fortschrittliche Patientenversorgung – ein Umfeld, in dem ich meine fachlichen Kompetenzen einbringen und weiterentwickeln möchte.“ 
  • „Ihre Klinik ist Vorreiter in der Digitalisierung von Patientenprozessen – ein Bereich, in dem ich mich als Medizinerin mit technologischem Interesse gerne einbringe.“
  • „Die direkte Arbeit mit PatientInnen, kombiniert mit modernster Diagnostik, ist für mich die ideale Mischung – und genau das habe ich in der von Ihnen ausgeschriebenen Position gefunden.“ 

Im Hauptteil werden dann relevante Erfahrungen, Fähigkeiten und die persönliche Verbindung zur Klinik oder Praxis ausgeführt. Ein professioneller und freundlicher Schlusssatz, der zu einer Rückmeldung einlädt, rundet das Anschreiben ab. Insgesamt sollte das Anschreiben nicht länger als eine Seite sein, inklusive Kopfteil und Unterschrift. Es gilt also, sich auf das Wichtigste zu konzentrieren, das genau für diese Stelle relevant ist. Meist steht das Gewünschte bereits in der Stellenausschreibung. Auf keinen Fall sollte man das Anschreiben von der letzten Bewerbung übernehmen. 

3. Anlagen 

„Die Anlagen sollten nur die geforderten, relevanten Nachweise enthalten. In der Regel sind das die Approbation, die Facharzturkunde, Zusatzqualifikationen wie z. B. eine Schwerpunktbezeichnung und das letzte relevante Arbeitszeugnisse“, sagt Elisabeth Rother. Zusätzliche Dokumente wie Weiterbildungsnachweise, Empfehlungsschreiben, Publikationslisten oder der Operationskatalog (in operativen Bereichen) können einen professionellen Eindruck verstärken.  

Wichtige Unterlagen für die Bewerbung: 

  • Approbationsnachweis: Ohne eine gültige Approbation oder eine entsprechende Berufserlaubnis ist die Bewerbung als Arzt oder Ärztin in Deutschland nicht möglich. 
  • Nachweise über Famulaturen, PJ und Weiterbildungskurse 
  • Zusatzqualifikationen: Spezialisierungen wie Notfallmedizin oder Ultraschallkurse oder Fortbildungen beispielsweise zu Hygienestandards können Ihre Chancen erhöhen. 
  • Sprachkenntnisse: Fremdsprachen helfen bei der Kommunikation mit ausländischen PatientInnen. Für Ärzte mit ausländischen Abschlüssen sind hingegen gute Deutschkenntnisse (mindestens B2, häufig C1) ein Muss.
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Häufige Fehler bei der Bewerbung als Arzt und wie man sie vermeidet 

Typische Fehler bei der Bewerbung als Arzt oder Ärztin sind unvollständige Unterlagen, formale Mängel oder eine fehlende Individualisierung. Bewerbungen, die zu allgemein gehalten sind und nicht auf die spezifische Stelle eingehen, wirken unpersönlich. Ein häufiger Fehler ist auch, sich im Anschreiben zu langatmig oder zu knapp zu präsentieren. Eine abschließende, gründliche Prüfung auf Rechtschreibfehler und ein zusätzlicher Check der jeweiligen Anforderungen helfen, typische Fallstricke zu vermeiden. 

Bewerbung als Ärztin oder Arzt in der Zeitarbeit 

Die Bewerbung in der Zeitarbeit bietet besondere Chancen. ÄrztInnen profitieren von der Flexibilität und den vielfältigen Einsatzmöglichkeiten. Bewerbungen bei Zeitarbeitsfirmen wie doctari erfordern in der Regel weniger Unterlagen als bei Kliniken, können aber um individuelle Präferenzen ergänzt werden, etwa gewünschte Einsatzorte oder Fachbereiche. Eine klare Kommunikation der eigenen Wünsche und Schwerpunkte erleichtert die Vermittlung.

Falls Sie im hektischen Arbeitsalltag wenig Zeit finden, um Ihre Bewerbungsunterlagen zu erstellen oder auf die spezifischen Anforderungen einzelner Positionen einzugehen, stehen wir von doctari Ihnen gerne als verlässlicher Partner zur Seite. Wir wissen, dass die Erwartungen an medizinische Bewerbungen hoch sind und dass die Anpassung jeder Unterlage an die jeweilige Stelle oft mühsam erscheint. Unser Festanstellungs-Service unterstützt Sie dabei, Ihre fachlichen Qualifikationen optimal zu präsentieren, den Bewerbungsprozess zu vereinfachen und Ihre beruflichen Ziele schneller zu erreichen.

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Fazit zur Bewerbung als Arzt

Eine durchdachte und individuelle Bewerbung ist der Schlüssel zu einer erfolgreichen Karriere als Arzt oder Ärztin. Und diese ist gar nicht so schwer. Wer seine fachliche Qualifikation klar präsentiert, individuelle Stärken betont und formale Anforderungen erfüllt, hat gute Chancen, zu einem persönlichen Gespräch eingeladen zu werden.

Titelbild: iStock.com/Portra

Autor

Juliane Beckmann

Online-Redakteurin mit viel Erfahrung und seit 2019 Teil der doctari-Redaktion. Lernt gern dazu, mag Bindestriche und macht die Texte rund.

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