Wie hoch ist das Gehalt von Ärzten und Ärztinnen? Die Antwort: Es kommt darauf an ...
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Konkret lässt sich die Frage nach dem Verdienst als Arzt am einfachsten beantworten, wenn es um eine Anstellung in einer Klinik oder anderen medizinischen Einrichtung geht. Denn hier greifen in der Regel die Tarifverträge für Ärztinnen und Ärzte.
In einem kommunalen Krankenhaus werden ÄrztInnen in aller Regel in den TV Ärzte / VKA eingruppiert und entsprechend bezahlt. Der Tarifvertrag unterscheidet hierarchisch zwischen Assistenzärzten, Fachärzten, Oberärzten und leitenden Oberärzten. Los geht es mit dem Assistenzarzt-Gehalt. Dieses startet bei etwa 5.300 Euro brutto pro Monat. Das obere Ende der Gehaltsspanne liegt aktuell bei 11.000 Euro brutto pro Monat - dies ist das Gehalt eines leitenden Oberarztes mit Berufserfahrung.
Chefärztinnen und Chefärzte werden nicht nach Tarif bezahlt, sie verhandeln ihr Chefarzt-Gehalt in der Regel selbst. Neben der Einstufung in die ärztliche Hierarchie spielt auch die Berufserfahrung eine Rolle bei der Höhe des Arzt-Gehalts. Je länger jemand seinen Beruf bereits ausübt, desto mehr verdient er oder sie.
Nach dem gleichen Prinzip wie der TV Ärzte / VKA funktioniert auch der Tarifvertrag für Ärztinnen und Ärzte an Universitätskliniken. Im sogenannten Tdl gelten die gleichen Hierarchiestufen und ähnliche Eingruppierung je nach Berufserfahrung. Private Kliniken haben in der Regel eigene Tarifverträge. Daneben gibt es zahlreiche weitere Verträge, so dass Arzt-Gehälter je nach Träger, Art des Krankenhauses und Region unterschiedlich ausfallen.
"Arztgehälter hängen nicht nur von der Berufserfahrung ab, sondern auch von zusätzlich erworbenen Kenntnissen, sozialen Kompetenzen und der Verantwortung."
Prof. Dr. Cai-Nicolas Ziegler, CEO doctariProf. Dr. Cai-Nicolas Ziegler, CEO doctariProf. Dr. Cai-Nicolas Ziegler, CEO doctari
Das mittlere Gehalt eines Arztes in Deutschland liegt laut dem doctari Gehaltsreport bei 84.000 Euro brutto pro Jahr. Dabei steigt das Einkommen nicht nur Jahr für Jahr. Die Kurve geht beim Arzt-Gehalt sogar steil nach oben. Nach 10 Jahren Berufserfahrung verdienen Ärzte und Ärztinnen in Deutschland im Mittel 25.000 Euro mehr als zu Beginn ihrer Karriere.
Beim doctari Gehaltsreport zeigte sich zudem, dass Fachärztinnen und Fachärzte der Anästhesiologie im Laufe ihrer Karriere die größten Sprünge beim Gehalt machen. Sie starten mit einem vergleichsweise niedrigen Verdienst von 65.760 Euro als Assistenzarzt, Assistenzärztin und erreichen als Chefarzt oder Chefärztin ein Gehalt von rund 120.000 Euro.
Eines der erstaunlichsten Ergebnisse der Gehaltsstudie: Bei Ärztinnen und Ärzten werden die Sprünge beim Gehalt mit den Jahren immer größer. Nach 10 Jahren liegt der Verdienst bereits bei über 100.000 Euro, während das Einstiegsgehalt bei etwa 78.000 Euro liegt. Zum Vergleich: Laut dem TV VKA liegt das Einstiegsgehalt bei unter 60.000 Euro und das höchste Gehalt bei 120.000 Euro.
Wie viel verdient ein Arzt oder ein Ärztin im Osten Deutschlands? Wie viel im Westen? Wie die Grafik zeigt: Die Unterschiede sind groß.
Welchen Einfluss die Region, also der Arbeitsort, auf den Lohn eines Arztes oder einer Ärztin hat, zeigt der Gehaltsreport Medizin von doctari. Für diesen Report wurden die Arzt-Gehälter in Deutschland in Ost, West, Süd und Nord eingeteilt und verglichen. Das Ergebnis der Studie: Bei gleicher Tätigkeit erhalten Ärztinnen und Ärzte aller Fachrichtungen im Norden und im Osten Deutschlands weniger Geld als ihre KollegInnen in anderen Teilen Deutschlands.
Besonders groß ist der Unterschied bei den Arzt-Gehältern zwischen dem Norden und dem Westen. Im Norden Deutschlands verdienen Ärzte und Ärztinnen im Mittel 78.200 Euro im Jahr, im Westen sind es 87.666 Euro, während MedizinerInnen im Osten 79.200 Euro und im Süden 87.000 Euro verdienen.
Nach erfolgreich abgeschlossenem Medizinstudium inklusive erhaltener Approbation hört das Lernen für Ärzte und Ärztinnen noch lange nicht auf. Die meisten frisch gebackenen MedizinerInnen entscheiden sich dafür, die Weiterbildung zum Facharzt oder zur Fachärztin zu absolvieren. Diese dauert in der Regel etwa fünf bis sechs Jahre.
Eine lange Zeit, in der die ÄrztInnen viel Erfahrung sammeln und sich spezialisieren. Im Anschluss erhalten sie nicht nur einen neuen Titel, sondern auch deutlich mehr Gehalt: Laut unserer Studie steigt das Arzt-Gehalt mit dem Facharzttitel um bis zu 30 Prozent.
Der Facharzttitel bringt deutlich mehr Gehalt. Noch größer ist der Sprung beim Verdienst, wenn man Oberarzt oder Oberärztin wird.
Als Vertretungsarzt oder Vertretungsärztin können Ärztinnen und Ärzte deutlich mehr Geld verdienen als Festangestellte. Wer bei doctari in der Arbeitnehmerüberlassung als Leiharzt oder Leihärztin tätig ist, kann bis zu 120 Euro pro Stunde verdienen. Das entspricht bei einer 40-Stunden-Woche einem Gehalt von 4.800 Euro pro Woche und rund 20.000 Euro brutto pro Monat.
Darüber hinaus Mediziner in der Zeitarbeit selbst bestimmen, wann und wie viel sie arbeiten. Das verbessert die Work-Life-Balance und reduziert das Risiko für einen Burnout bei Ärzten.
Zeitraum der Datenerhebung: Oktober 2020 – Oktober 2022
Die Daten wurden über das Online-Tool „Gehaltscheck“ von Gehaltsreporter erhoben. Dieses wurde auf doctari.de eingebunden, wo auch die Datenerhebung stattfand. Nach Eingabe ihrer Berufs- und Gehaltsdaten konnten TeilnehmerInnen ihre Angaben direkt mit denen anderer Personen mit gleicher Berufserfahrung und Position vergleichen. Die Ergebnisse der vorliegenden Studie wurden von Gehaltsreporter mittels Vergleich mit weiteren Branchendaten validiert.
Stichprobenumfang:
Unbereinigt: 2.558 ÄrztInnen, 4.367 Pflegekräfte. Bereinigt: 1.923 ÄrztInnen, 2.672 Pflegekräfte.
Bei der Auswertung wurden nur die Gehälter von ArbeitnehmerInnen in Vollzeit (≥ 37 Stunden) berücksichtigt.
Titelbild: iStock.com/FatCamera
doctari Redaktion
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